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Aktuelle News

Hier stellen wir Ihnen, nach Datum sortiert, aktuelle News aus unterschiedlichen Bereichen zur Verfügung.

Ihre Apotheke in Herbseiten

20.11.2025

Copyright: mauritius images / Wavebreakmedia

Bisphosphonate richtig einnehmen

Aufrecht und nur mit Wasser

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19.11.2025

Copyright: mauritius images / Science Source / Doug Martin

Kasse zahlt den Rauchausstieg

Nikotinersatz auf Rezept

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18.11.2025

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Mit Yoga gegen Blasenschwäche

Für Männer und Frauen geeignet

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17.11.2025

Copyright: Maria Symchych/Shutterstock.de

Was hilft gegen Nägelkauen?

Von Handschuhen bis Bitterstoffe

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14.11.2025

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Erziehung: Harte Worte haben Folgen

Was verbale Misshandlung mit Kindern macht

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13.11.2025

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Blutdruck senken nützt auch Älteren

Gegen Infarkt und Schlaganfall

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12.11.2025

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Putzen gefährdet die Lunge

Vor allem Reinigungskräfte betroffen

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11.11.2025

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Wächst sich die Erdnussallergie aus?

Kind mit Nahrungsmittelallergie

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10.11.2025

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Omega-3 gegen Regelschmerzen

Menstruationsbeschwerden lindern

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07.11.2025

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Was hilft bei Endometriose-Schmerzen?

Ernährung, Bewegung und Entspannung

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vom 20.11.2025

Bisphosphonate richtig einnehmen

Aufrecht und nur mit Wasser

Zum Schutz der Speiseröhrenschleimhaut müssen Bisphosphonate in aufrechter Haltung und mit viel Wasser eingenommen werden.

Bisphosphonate stärken den Knochen und schützen dadurch vor Frakturen. Damit das klappt, müssen bei der Einnahme allerdings einige Regeln beachtet werden.

Intravenös und als Tabletten

Bisphosphonate sind heute aus der Therapie von Knochenerkrankungen nicht mehr wegzudenken. Besonders häufig werden sie bei Osteoporose eingesetzt. Sie erhöhen die Knochendichte und sorgen so dafür, dass es seltener zu Wirbelkörperbrüchen und Hüftfrakturen kommt.

Verabreicht werden Bisphosphonate intravenös (z.B. monatlich, alle 3 Monate oder einmal im Jahr) oder oral als Tabletten. In Form von Tabletten haben Bisphosphonate zwei Besonderheiten, die bei der Einnahme beachtet werden müssen.

Nur 2 Prozent werden aufgenommen

Aufgrund ihrer chemischen Struktur ist die Bioverfügbarkeit von Bisphosphonaten sehr gering. Das bedeutet, dass nur etwa 2% der geschluckten Dosis überhaupt von der Darmschleimhaut aufgenommen werden. Diese Menge reicht für die Knochenwirkung aus – vorausgesetzt, die Aufnahme wird nicht durch andere Faktoren behindert.

Das kann z. B. sehr leicht durch andere Nahrungsmittel oder Substanzen passieren. Mit diesen bilden die Bisphosphonate im Darm unlösliche Komplexe und werden einfach wieder ausgeschieden. Daraus ergeben sich folgende Regeln: 

  • Die Tablette muss morgens auf nüchternen Magen eingenommen werden. Damit andere Nahrungsmittel nicht stören, sollte dies mindestens 30 Minuten, besser noch eine Stunde vor dem Frühstück geschehen. Zum Herunterschlucken 250 ml Leitungswasser nehmen, keinesfalls Milch, Säfte oder Kaffee.
  • Erforderliche Nahrungsergänzungsmittel wie Kalzium und Vitamin D darf man ebenfalls nur mit einem großen Abstand zu Bisphosphonaten einnehmen – z. B. abends. Da Bisphosphonate nicht täglich geschluckt werden müssen, kann man die Kalziumgabe aber auch einfach einen Tag pausieren.

Schleimhautreizend bis zum Ulkus

Die zweite problematische Besonderheit der Bisphosphonate liegt in ihrer Aggressivität. Das bedeutet, dass sie bei direktem Kontakt die Schleimhäute von Speiseröhre und Magen stark reizen. Dadurch kann es zu Entzündungen und Ulzerationen (Schleimhautlöcher) kommen, die sich in Form von Sodbrennen und Magenschmerzen bemerkbar machen.

Damit die Inhaltsstoffe der Bisphosphonat-Tabletten die Schleimhäute so wenig wie möglich berühren und keinesfalls in der Speiseröhre verweilen, gibt es ebenfalls strenge Einnahmeregeln: 

  • Mit reichlich Wasser (250 ml) und nur im Sitzen oder Stehen einnehmen. 
  • Die Tablette darf nicht gekaut oder gelutscht, sondern soll in einem Stück heruntergeschluckt werden. 
  • Nach der Einnahme muss der Körper aufrecht bleiben, damit die Tablette sich nicht in der Speiseröhre einnistet. Je nach Präparat werden mindestens 30, manchmal auch 60 Minuten gefordert.

Immer Beipackzettel beachten!

Der nötige zeitliche Abstand zwischen dem Bisphosphonat und anderen Medikamenten, Vitaminen oder Nahrungsergänzungsmitteln variiert bei den verschiedenen Präparaten. Die genauen Angaben finden sich im Beipackzettel, zudem gibt es entsprechenden Rat auch in der Apotheke.

Einige Bisphosphonate sind magensaftresistent und können deshalb direkt nach der Mahlzeit eingenommen werden. Zum Schutz der Speiseröhrenschleimhaut muss man allerdings auch bei diesen Präparaten aufrecht sitzen bleiben.

Quelle: ptaheute

20.11.2025 | Von: Dr. med Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Wavebreakmedia

 

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vom 19.11.2025

Kasse zahlt den Rauchausstieg

Nikotinersatz auf Rezept

Nikotinpflaster können dabei helfen, sich das Rauchen abzugewöhnen.

Mit dem Rauchen aufzuhören ist schwierig. Nikotinkaugummi oder -pflaster sowie Medikamente können dabei helfen. Seit August 2025 übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für die Tabakentwöhnungsprodukte – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen.

Rauchen macht stark abhängig

Rauchen gefährdet die Gesundheit – das ist allgemein bekannt. Trotzdem gibt es in Deutschland noch etwa 16 Millionen aktiv Rauchende, das sind fast 20% der Bevölkerung über 15 Jahren. Studien zufolge möchten 30 bis 40% von ihnen das Rauchen aufgeben. Weil die Tabaksucht jedoch zu den starken Süchten gehört, schaffen es nur wenige, allein davon loszukommen.

Nikotinersatzprodukte wie Kaugummis oder Pflaster können beim Entzug helfen. Auch das Arzneimittel Vareniclin erhöht die Erfolgsquote bei der Raucherentwöhnung. Bisher mussten Menschen, die sich das Rauchen abgewöhnen sollten, diese Tabakentwöhnungsmittel aus eigener Tasche zahlen. Das hat sich jetzt geändert.

Ärzt*in stellt Verordnung aus

Seit August gehören Nikotinersatzmittel und Vareniclin zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Das bedeutet, dass die Ärzt*in die Präparate verordnen kann und die Kosten von der Kasse übernommen werden. Voraussetzung für die Verschreibung aufs Kassenrezept ist, dass die Betroffenen unter einer schweren Tabaksucht leiden und an einem evidenzbasierten Programm zur Tabakentwöhnung teilnehmen.

Definiert wird die schwere Tabaksucht durch das starke Verlangen, zu rauchen, die Schwierigkeit, den Konsum zu kontrollieren und das Einsetzen von Entzugserscheinungen beim Aufhören. Einfach testen kann man die Nikotinabhängigkeit mit dem Fagerströmtest, der aus sechs kurzen Fragen besteht. Ab einem Punktwert von 6 ist von einer schweren Abhängigkeit auszugehen.

Programm zur Tabakentwöhnung muss sein

Evidenzbasierte Programme zur Tabakentwöhnung gibt es als Präsenz- und Internetkurse und als digitale Gesundheitsanwendungen. Besonders gut bekannt ist „rauchfrei“, das Ausstiegsprogramm des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (unter https://www.rauchfrei-info.de). Die zertifizierte DiGa-App „ Nichtraucherhelden“ kann ebenfalls bei der Tabakentwöhnung helfen.

Kurse finden sich aber auch auf lokaler Ebene, z.B. von den Krankenkassen oder von Kliniken. Von den Kassen übernommen werden die Kosten für Nikotinkaugummis oder Nikotinpflaster sowie für das Medikament Vareniclin. Andere Wirkstoffe wie Bupropion oder Cytisin sind weiterhin nicht erstattungsfähig, da hierfür kein ausreichender Nutzennachweis vorliegt.

Quelle: Ärztezeitung

19.11.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Science Source / Doug Martin

 

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Copyright: 220 Selfmade studio/shutterstock.com

vom 18.11.2025

Mit Yoga gegen Blasenschwäche

Für Männer und Frauen geeignet

Yogaübungen können eine Behandlung gegen Harninkontinenz unterstützen.

Eine Harninkontinenz schränkt die Lebensqualität der Betroffenen oft stark ein. Wer selbst etwas dagegen tun will, kann es mit Yoga versuchen.

Therapie oft mit Nebenwirkungen behaftet

Blasenschwäche ist weit verbreitet: 15 von 100 Frauen und 10 von 100 Männern sollen in Deutschland davon betroffen sein. Das Risiko, dass die Blase nicht mehr dichthält, steigt mit dem Alter an: Unter den über 65-Jährigen leiden fast 25% daran.

Therapieoptionen gibt es eine Menge: Diese reichen vom einfachen Toilettentraining über die Einnahme von Medikamenten bis hin zu Operationen. Dabei sind Erfolge nicht garantiert – und Nebenwirkungen häufig, etwa bei den Anticholinergika. Diese werden vor allem gegen Dranginkontinenz verschrieben, verursachen aber oft Mundtrockenheit und Verstopfung.

Mit Klang und Yoga an die Blase

Wer die Sache nebenwirkungsfrei selbst in die Hand nehmen möchte, hat die Möglichkeit, seine Blase mithilfe eines app-basierten Interventionsprogramms zu unterstützen. Das sogenannte Yoga of Immortals vereint Übungen für die Beckenbodenmuskulatur, Atemtraining, Klangtherapie und Meditation mit verschiedenen Yoga-Positionen. Und hilft tatsächlich, wie eine US-amerikanische Arbeitsgruppe in einer Studie herausgefunden hat.

258 Männer und Frauen mit Harninkontinenz nahmen an dem App-Programm teil. Der Erfolg wurde nach vier und acht Wochen mit speziellen Inkontinenz-Fragebögen gemessen. Es zeigte sich, dass nicht nur die Häufigkeit des Wasserlassens nachgelassen hatte. Die Teilnehmer*innen berichteten auch, dass seltener und insgesamt weniger Urin unkontrolliert abging. Dadurch wurde der Alltag der Betroffenen enorm erleichtert. Ihre Lebensqualität nahm zu, die Mehrheit von ihnen gab an, sich durch die Yoga-App sehr viel oder viel besser zu fühlen.

Am deutlichsten waren die positiven Auswirkungen bei Menschen mit Stressinkontinenz oder gemischter Inkontinenz, berichten die Forscher*innen. Und von diesen profitierten wiederum diejenigen mit den stärksten Inkontinenzbeschwerden am meisten von der Intervention.

Quelle: Ärztezeitung

18.11.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: 220 Selfmade studio/shutterstock.com

 

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Copyright: Maria Symchych/Shutterstock.de

vom 17.11.2025

Was hilft gegen Nägelkauen?

Von Handschuhen bis Bitterstoffe

Stress ist ein Grund, warum Kinder an den Nägeln kauen.

Manche Kinder machen es aus Langeweile, andere, wenn sie gestresst sind: Nägelkauen. Die Folge sind unschön abgeknabberte Nägel – aber auch gesundheitliche Probleme wie Infektionen der Haut oder überbeanspruchte Zahnwurzeln. Diese Tipps helfen, die schlechte Angewohnheit in den Griff zu bekommen.

Knabbern bis auf Blut

Nägelkauen ist wie Daumenlutschen und Nasebohren eine Verhaltensstörung, unter der vor allem (aber nicht nur!) Kinder zwischen 4 und 6 Jahren leiden. Oft tritt das Knabbern in speziellen Situationen auf, z. B. bei Langeweile, beim Lösen komplizierter Aufgaben oder in Stresssituationen. Manchmal ist das Nägelkauen auch ein Hinweis auf ernstzunehmende psychische Belastungen, beispielsweise Mobbing in der Schule oder Konflikte im Elternhaus. Problematisch wird das Nägelkauen vor allem dann, wenn es sich nach einiger Zeit nicht von allein wieder gibt oder die Kinder sich die Nägel bis zum Bluten abbeißen.

Schlecht für Haut und Zähne

Gesundheitlich kann zwanghaftes Nägelkauen in mehrfacher Hinsicht schaden. Oft nimmt das Gewebe um den Nagel Schaden und entzündet sich schmerzhaft. Sind die Verletzungen tief, bleiben Narben zurück oder es kommt zu hängenden Nägeln. Durch das ständige Knabbern auf harter Substanz leiden auch Zahnwurzeln, Kiefergelenke und Zahnfleisch. Nicht zuletzt sind betroffene Kinder besonders anfällig für Madenwurmerkrankungen, weil sich die infektiösen Eier der Würmer oft unter den Fingernägeln verstecken und beim Nägelkauen mit geschluckt werden.

Auf keinen Fall Schimpfen

Wer seinem Kind helfen möchte, sich das Nägelkauen wieder abzugewöhnen, sollte vor allem eines nicht tun: Schimpfen oder Bestrafen. Denn der dadurch entstehende Stress verschlimmert das Nägelkauen meist noch zusätzlich. Bewährt haben sich stattdessen:

  • Dem Kind erklären, warum das Nägelkauen ungesund ist und sich gemeinsam Maßnahmen gegen die schlechte Angewohnheit überlegen.
  • Nägel regelmäßig schneiden oder feilen, weil kurze Nägel weniger zum Knabbern verleiten.
  • Anti-Knabber-Präparate auf die Nägel auftragen. Rezeptfreie Produkte aus der Apotheke enthalten Bitterstoffe wie Sucrose oder Denatonium, zusätzlich manchmal auch scharfe Komponenten wie Cayennepfeffer.
  • Nägel mit Pflastern oder Tapes abdecken.
  • Alternative Strategien zum Stressabbau überlegen, z. B. das Drücken eines Knautschballs.
  • Nägel schön lackieren, weil die Hemmschwelle dann größer ist, die Nägel zu zerstören.

Wenn keiner der Tricks funktioniert, hilft es manchmal, Schritt-für-Schritt vorzugehen. Das heißt, dass man erst einen Finger knabberfrei hält und dann nach und nach immer weitere Finger hinzunimmt.

Quelle: Deutsche ApothekerZeitung, Nr. 37, 2021


17.11.2025 | Von: Sara Steer; Bild: Maria Symchych/Shutterstock.de

 

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vom 14.11.2025

Erziehung: Harte Worte haben Folgen

Was verbale Misshandlung mit Kindern macht

Das Kind zu schimpfen mag für viele normal wirken, doch auch zu viele harte Worte haben Folgen.

Körperliche Gewalt hat in der Kindererziehung stetig abgenommen. Teilweise wurden solche „Erziehungsmethoden“ aber einfach durch harte Worte ersetzt. Britische Forschende haben nun herausgefunden, dass auch diese verbale Gewalt viel Schaden anrichten kann.

Die Folgen körperlicher Gewalt

Ohrfeigen und Kopfnüsse sind vielen Erwachsenen mittleren Alters aus ihrer Jugend noch vertraut. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. In den letzten Jahrzehnten haben körperliche Misshandlungen in der Kindererziehung nämlich deutlich abgenommen: 20 % der in den 50ern Geborenen haben körperliche Gewalt noch selbst erlebt. Bei den nach 2000 Geborenen waren es nur noch 10 %. Seit 2008 ist das Recht auf Erziehung ohne körperliche Gewalt auch juristisch verankert. Trotzdem sind Ohrfeigen und Co noch nicht völlig verschwunden.  Weltweit ist immer noch jedes sechste Kind zuhause körperlicher Gewalt ausgesetzt. Und das hat Folgen: Diese Kinder haben auch als Erwachsene ein höheres Risiko, an Depressionen oder Angststörungen zu erkranken, neigen häufiger zu riskantem Verhalten, Sucht und höherer Gewaltbereitschaft. In manchen Studien finden sich Hinweise auf ein früheres Auftreten von Krebserkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen und bestimmter Formen von Diabetes.

Mehr verbale Gewalt

Während körperliche Gewalt weniger wird, hat die verbale Gewalt zugenommen. Verbale Gewalt bedeutet Anschreien, Beschimpfen und Herabwürdigen, Verspotten und Drohen.

Britische Forscher haben sich Studien mit über 20.000 Teilnehmer*innen angesehen und nachgewiesen, dass auch verbale Misshandlungen lebenslange Konsequenzen haben. Diese sind subtiler als die Folgen körperlicher Gewalt. Daher fallen sie  zum Beispiel Lehrenden und ärztlichem Personal nicht so schnell auf. Doch der Stress durch verbale Gewalt schlägt sich in der Gehirnentwicklung nieder. Im späteren Leben zeigt sich das als geringeres psychisches Wohlbefinden.

Verbale Gewalt macht aus Kindern unglückliche Erwachsene

Personen mit Gewalterfahrungen in der Kindheit fühlen sich seltener nützlich oder nah zu anderen Personen, und sie blicken seltener optimistisch in die Zukunft. Dabei liegen Erfahrungen körperlicher und verbaler Gewalt nahezu gleich auf. Bei Erwachsenen, die beide Arten von Gewalt erfahren haben, ist der Effekt noch stärker. Geringes psychisches Wohlbefinden tritt etwa doppelt so häufig auf wie bei Personen ohne Gewalterfahrungen (29,1 % gegenüber 16 %). Die Ergebnisse machen klar: Ob körperlich oder verbal – Gewalt bleibt Gewalt und hat in der Kindererziehung nichts zu suchen.

Quellen:

14.11.2025 | Von: Christine Sladky; Bild: mauritius images / Pulwey

 

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vom 13.11.2025

Blutdruck senken nützt auch Älteren

Gegen Infarkt und Schlaganfall

Mit erhöhtem Blutdruck ist auch im Alter nicht zu spaßen.

Manche älteren Menschen glauben, hoher Blutdruck sei im Alter normal und müsse nicht behandelt werden. Doch weit gefehlt: Auch Hochdruckkranke über 60 Jahren profitieren von der Drucksenkung.

Fehlinformationen und Angst vor Nebenwirkungen

Es gibt viele Gründe, warum Ältere mit Bluthochdruck (Hypertonie) keine blutdrucksenkenden Medikamente einnehmen: Manche machen sich Sorgen um Nebenwirkungen oder denken, dass eine Therapie überflüssig ist, andere wissen nicht, welche Risiken der hohe Blutdruck mit sich bringt.

Seltener Herzinfarkte oder Schlaganfall

Dabei hat die Blutdrucksenkung auch bei Hochdruckkranken über 60 Jahren deutliche positive Effekte. Das wurde immer wieder in Studien nachgewiesen und jetzt erneut in einer großen kanadischen Metaanalyse bestätigt: Die Behandlung eines Bluthochdrucks senkte bei Über-60Jährigen sowohl das allgemeine Sterberisiko als auch das Risiko für Herzinfarkt, koronare Herzkrankheit und Schlaganfall.

Dabei war es unerheblich, ob die Betroffenen nur einen zu hohen systolischen (oberen) Wert hatten oder ob beide, der systolische und der diastolische Blutdruckwert erhöht waren.

In der Gruppe der Über-80-Jährigen sah die Sache ähnlich aus. Auch bei ihnen reduzierte eine Bluthochdrucktherapie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auf das allgemeine Sterberisiko hatten blutdrucksenkende Medikamente dagegen keinen Einfluss.

Niedrig dosieren, oft kontrollieren

Insgesamt unterstreichen die Daten, dass hochdruckkranke Männer und Frauen auch im Alter über 60 Jahren von einer blutdrucksenkenden Therapie profitieren. Nebenwirkungen wie z. B. Schwindel, Müdigkeit oder einen Blutdruckabfall beim Aufstehen sollte man dabei im Blick behalten. Dazu ist es sinnvoll, zunächst mit einer niedrigen Dosierung einzusteigen. Außerdem sollte die Therapie vor allem zu Beginn engmaschig von der Ärzt*in kontrolliert werden.

Quelle: Cochrane library

13.11.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Westend61 / Zeljko Dangubic

 

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vom 12.11.2025

Putzen gefährdet die Lunge

Vor allem Reinigungskräfte betroffen

Beim Putzen gelangen aus den Reinigungsmitteln gefährliche Partikel in die Luft.

Zu viel Putzen kann gefährlich werden: Die Chemikalien, die dabei in die Luft gelangen, schaden der Lunge und erhöhen dadurch das Risiko für Asthma und COPD.

Partikel gelangen tief in die Lunge

Luftverschmutzung in Innenräumen wird immer mehr zum Thema. Sie entsteht nicht nur durch zu eifriges Putzen mit „normalen“ aggressiven Reinigungsmitteln. Seit der Pandemie wird auch mehr und mehr desinfiziert. Doch durch das Putzen und das Desinfizieren gelangen Chemikalien wie starke Säuren und Basen, Lösungsmittel und Formaldehyd in die Luft und werden eingeatmet.

Je kleiner die Teilchen sind, desto größer ist das Risiko, dass sie mit der Luft bis tief in die Lunge vordringen. Besonders gefährlich sind sogenannte ultrafeine Partikel unter 100 Nanometern. Eine französische Studie konnte zeigen, dass Reinigungsprodukte die Innenraumluft damit sogar noch stärker belasten, als es durch Passivrauchen oder Heizen geschieht.

Nachwuchs ebenfalls gefährdet

Die Auswirkungen sind Untersuchungen zufolge massiv: In Frankreich hatten professionelle Reinigungskräfte ein doppelt so hohes Risiko für die Entwicklung einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) wie die Allgemeinbevölkerung. In einer US-amerikanischen Studie wiederum stieg das Asthmarisiko bei Reinigungskräften um 50 % an.

Auch werdende Mütter sind betroffen. Waren sie kurz vor der Empfängnis oder während der Schwangerschaft vermehrt Reinigungsprodukten ausgesetzt, hatten ihre Kinder später ein höheres Risiko, Asthma zu bekommen.

Mehr Schutz gefordert

Expert*innen fordern, dass die Hersteller der Reinigungsprodukte deren Inhaltsstoffe vollständig auflisten müssen – bisher ist dies nur bei Konzentrationen > 1 % der Fall. Die gefährlichsten Inhaltsstoffe sollten zudem eliminiert werden. Außerdem müssten Referenzwerte gefunden werden, unter denen keine Gefahr ausgeht - weder für die Reinigungskräfte selbst noch für passiv Exponierte, darunter insbesondere Kinder.

Auch zuhause aufpassen

Ob in öffentlichen Gebäuden oder zuhause: Prinzipiell sollten Reinigungsmittel nur sparsam nach Vorschrift angewendet werden. Gut lüften beim Putzen hilft, dass sich schädliche Partikel nicht in den Innenräumen konzentrieren. Wichtig ist auch, Putzmittel nicht zu mischen. Denn dadurch können Gase entstehen, die die Lunge ebenfalls reizen.

Quelle: Springer Medizin

12.11.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Antonio Gravante

 

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Copyright: In Green/shutterstock.com

vom 11.11.2025

Wächst sich die Erdnussallergie aus?

Kind mit Nahrungsmittelallergie

Wer eine Erdnussallergie hat, sollte die Hülsenfrüchte lieber seinem Hausnager überlassen.

Hühnereiweiß- oder Erdnussallergien sind bei kleinen Kindern häufig. Zum Glück bilden sich diese Unverträglichkeiten im Verlauf der Jahre oft wieder zurück. Doch wie groß sind die Chancen, dass die Allergien wieder verschwinden und welche Hinweise sprechen für eine gute Prognose?

Verlauf der Allergien sehr variabel

Immer mehr Kinder entwickeln im ersten Lebensjahr eine Allergie gegen Hühnereiweiß oder Erdnüsse. Sie zeigen sich z.B. durch Koliken oder Erbrechen nach dem Essen oder Hautekzeme. Der Verlauf dieser Unverträglichkeit variiert jedoch stark. Manche Betroffenen müssen sich ihr ganzes Leben vor den Allergenen hüten, bei anderen geht der Spuk innerhalb der nächsten Lebensjahre vorüber.

Um mehr Klarheit zu Häufigkeiten und Prognose von Hühnereiweiß- und Erdnussallergien zu bekommen, haben australische Forscher*innen eine Studie eingeleitet. Sie sammelten die Daten von über 5000 Säuglingen und beobachteten deren Allergieentwicklung bis zum sechsten Lebensjahr. 9,5% der teilnehmenden Kinder litten im ersten Lebensjahr unter einer Allergie gegen Hühnereiweiß, 3,1% unter einer Allergie gegen Erdnüsse. Nachgewiesen wurden die Unverträglichkeiten mit Provokations- und Hauttests.

Fast alle Hühnereiweißallergien verschwunden

Im sechsten Lebensjahr waren 89% der Eiallergien und 29% der Erdnussallergien wieder verschwunden. Die Forscher*innen konnten auch ein prognostisch ungünstiges Zeichen ausmachen: Kinder mit schwerem allergischem Hautekzem hatten ein höheres Risiko, dass ihre Ei- oder Erdnussallergie bestehen blieb. Gleiches galt für diejenigen, die zusätzlich gegen andere Nahrungsmittel allergisch waren.

Bei schweren Hauterscheinungen Immuntherapie erwägen

Eltern von Babys mit Hühnereiweißallergie kann man also beruhigen: Fast alle diese Unverträglichkeiten verschwinden bis zum Schulalter. Bei Erdnussallergie wird immerhin ein Drittel der Kinder tolerant. Bei Kindern mit den genannten Allergien und schweren Hautekzemen muss man jedoch davon ausgehen, dass sich die Unverträglichkeit eher nicht „auswächst“. In diesen Fällen sollte man frühzeitig eine Immuntherapie in Erwägung ziehen.

Quelle: Springer Medizin / Journal of Allergy and Clinical Immunology

11.11.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: In Green/shutterstock.com

 

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Copyright: mauritius images / Zen Shui

vom 10.11.2025

Omega-3 gegen Regelschmerzen

Menstruationsbeschwerden lindern

Omega-3-Fettsäuren gibt es zum Beispiel in Form von Fischöl-Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen.

Omega-3-Fettsäuren werden viele positiven Eigenschaften nachgesagt: Sie sollen gegen Depressionen und ADHS helfen und vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen. Auch Regelschmerzen können sie angeblich lindern. Aber stimmt das auch?

In Fisch, Nüssen und Algen reichlich enthalten

Bei Omega-3-Fettsäuren handelt es sich um mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die vor allem in Fisch und pflanzlichen Lebensmitteln wie Algen oder Nüssen vorkommen. Der Körper braucht Omega-3, um die Membranen von Körperzellen zu bilden. Außerdem sind die Fettsäuren ein Ausgangsprodukt für Gewebshormone. Diese Eigenschaft macht plausibel, dass sie eine wichtige Rolle im Immunsystem und bei der Bekämpfung von Entzündungen haben.

Omega-3 als Alternative zu Schmerzmitteln?

Behauptet wird zudem, dass Omega-3-Fettsäuren einen schmerzregulierenden Effekt haben – etwa vor und während der Periode. Damit könnte Omega-3 eine nebenwirkungsarme Alternative zu herkömmlichen Schmerzmitteln sein. Inzwischen gibt es mehrere Studien, die sich die Schmerzwirkung der Fettsäure näher angesehen haben. Die Teilnehmerinnen nahmen dabei entweder ein Placebo ohne Wirkstoff zu sich oder zwischen 120 und 500 mg Omega-3-Fettsäuren in Form von Fischkapseln.

Studien bestätigen Wirksamkeit

Die hohen Erwartungen konnte das Omega-3 dabei nicht erfüllen. Aber: Ein kleiner Effekt war vor allem bei jungen Frauen durchaus nachweisbar. Deren Schmerzen verringerten sich auf einer 10stufigen Schmerzskala im Schnitt um 1,1 Punkte. Manche Frauen merkten mit 0 Punkten gar keine Veränderung, bei anderen reduzierten sich die Schmerzen um 3 Punkte. 1 Punkt gilt als Grenze, bei der ein Schmerzveränderung überhaupt spürbar ist. Deshalb sollten Frauen sich nicht zu viel vom Omega-3 versprechen. Weil die Präparate aber günstig sind und nichts schaden, könnten sie dennoch einen Versuch wert sein.

Quelle: Medizin transparent

10.11.2025 | Von: Sara Steer; Bild: mauritius images / Zen Shui

 

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Copyright: mauritius images / Photo Alto / Frederic Cirou

vom 07.11.2025

Was hilft bei Endometriose-Schmerzen?

Ernährung, Bewegung und Entspannung

Endometriose kann weh tun

Endometriose ist oft mit starken Schmerzen verbunden. Ergänzend zur medizinischen Behandlung helfen eine gesunde Ernährung, Bewegung und Entspannung.

Schmerzen im Bauch

Bei der Endometriose befindet sich im Bauchraum Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt. Dieses Gewebe reagiert auf Hormone und den weiblichen Zyklus. Frauen mit Endometriose haben deshalb neben einer verstärkten Menstruation beispielsweise auch Schmerzen im Unterbauch oder beim Geschlechtsverkehr. Weil die Endometriose so starke Beschwerden verursachen kann, ist die Erkrankung auch mental oft belastend.

Gemüse und Öl

Die klassische Endometriose-Therapie beinhaltet Hormone, Schmerzmittel und manchmal sogar eine Operation. Darüber hinaus gibt es aber noch weitere Selbsthilfe-Maßnahmen, die die Beschwerden lindern können. Dazu gehört eine gesunde Ernährung, die reich an Vitaminen und Ballaststoffen ist. Häufig empfohlen wird dafür eine mediterrane Ernährung: Viel Gemüse und Obst, Vollkornprodukte statt Weißweizen und viel Omega-3-Fettsäuren, beispielsweise durch fetten Fisch, Leinöl oder Walnussöl. Auch Nahrungsergänzungsmittel zeigen einen Effekt auf die Endometriose, beispielsweise N-Acetylcystein, Vitamin D und E, Omega-3, Zink, Magnesium oder auch Grüntee-Extrakt oder Kurkuma. Interessierte sollten sich ärztlich beraten lassen, welche Nahrungsergänzung sinnvoll ist.

Training gegen Schmerz

Neben der Ernährung gibt es auch die Möglichkeit, den Symptomen durch körperliche Maßnahmen entgegenzuwirken. Dazu gehören regelmäßige Bewegung, Physiotherapie oder Beckenboden-Training. Diese Maßnahmen fördern ganz allgemein das Wohlbefinden. Gegen Schmerzen und Stress können auch Techniken zur Entspannung wie z. B. Yoga oder Achtsamkeitsübungen helfen. Auch Akupunktur oder eine elektrische Nervenstimulation (TENS) sind Möglichkeiten, die Schmerzen zu verringern. Bei allen Maßnahmen ist wichtig, dass sie begleitend zu einer medikamentösen oder operativen Therapie erfolgen. Eine Absprache mit der Frauenärzt*in ist in allen Fällen sinnvoll.  

Quelle: Frauenärzte im Netz 

07.11.2025 | Von: Dr. med. Tobias Höflein; Bild: mauritius images / Photo Alto / Frederic Cirou

 

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