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Aktuelle News

Hier stellen wir Ihnen, nach Datum sortiert, aktuelle News aus unterschiedlichen Bereichen zur Verfügung.

Ihre Apotheke in Herbseiten

19.06.2025

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Mit Asthma und COPD in den Urlaub

Hauptsache gut vorbereitet

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18.06.2025

Copyright: mauritius images / Kirill Ryzhov / Alamy / Alamy Stock Photos

Babys sicher Vitamin D geben

Das richtige Produkt wählen!

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17.06.2025

Copyright: mauritius images / Image Source

Helfen Vitamine dem Gehirn?

Wenn graue Zellen altern

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16.06.2025

Copyright: Image Point Fr/Shutterstock.com

Hitze macht den Beinen zu schaffen

Venengesundheit im Sommer fördern

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13.06.2025

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Hormontherapie in den Wechseljahren?

Neue Erkenntnisse

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12.06.2025

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Was steckt hinter Bräunungssucht?

Sonnenbaden ohne Ende

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11.06.2025

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Gefahr fürs kindliche Gehirn

Hochdruck in der Schwangerschaft

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10.06.2025

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Pflaster oder Pille besser?

Mit dem Rauchen aufhören

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06.06.2025

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Daridorexant für anhaltenden Schlaf?

Kostenübernahme länger als 28 Tage

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05.06.2025

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Vorsicht Gewitterasthma!

Wenn Allergene aufgewirbelt werden

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vom 19.06.2025

Mit Asthma und COPD in den Urlaub

Hauptsache gut vorbereitet

Schwimmen in mäßig warmem Wasser ist für Asthmakranke eine gute körperliche Aktivität im Urlaub.

Anderes Klima, neue Reize für die Atemwege oder Sauerstoffnot im Flugzeug: Für Menschen mit Asthma oder COPD sind Reisen eine Herausforderung. Doch gut vorbereitet können auch sie problemlos Urlaub machen.

Nur stabil die Reise antreten

Asthmakranke sollten nur in den Urlaub starten, wenn ihre Erkrankung stabil eingestellt ist. Am besten planen sie vier Wochen vor der Abreise einen Check-up bei der Hausärzt*in ein. Falls nötig, kann dort die Medikation angepasst werden. Im Urlaub können andere Einflüsse kaum abgeschätzt werden, betont der Lungenfacharzt Dr. Jens Becker aus Lübeck. Deshalb ist die regelmäßige Einnahme der Medikamente unverzichtbar.

Unbedingt in ausreichender Menge mitgeführt werden sollte das bronchienerweiternde, schnell wirkende Bedarfs-Spray. COPD-Kranke bekommen oft vorsorglich Kortison und Antibiotika verordnet, um für die Verschlimmerung ihrer Erkrankungen gerüstet zu sein.

Luft im Flieger ist gefährlich

Die trockene Luft im Flieger kann die Atemwege von Asthmapatient*innen stark reizen. Wenn nötig, sprayt oder inhaliert man schon vor Abflug seine Bedarfsmedikation. Während des Fliegens feuchtet regelmäßiges Trinken die Schleimhäute an. Ob COPD-Betroffene im Flugzeug Sauerstoff benötigen, prüft die Ärzt*in vor der Reise. Ist dies der Fall, muss man mit der Fluggesellschaft klären, wie sich die Sauerstoffversorgung an Bord sicherstellen lässt. Empfehlenswert für Personen mit Asthma oder COPD: Im Flieger eine Maske tragen, um sich vor Infektionen zu schützen.

Andere klimatische Bedingungen am Urlaubsort stellen für Asthma- oder COPD-Kranke oft ein Problem dar. Sowohl kalte als auch trockene Luft oder hohe Luftfeuchtigkeit können beim Asthma die Beschwerden verschlimmern. Es ist sinnvoll, vor der Abreise die Pollenbelastung des Urlaubsorts zu erforschen. Ist diese hoch, packt man am besten vorbeugend antiallergische Medikamente ein. Am Mittelmeer lösen z. B. Oliven und Glaskraut erhebliche Beschwerden aus. Für COPD-Patient*innen sind insbesondere extreme Kälte oder Hitze eine Gefahr. Sie sollten ihren Urlaub deshalb besser in Gegenden mit moderatem Klima verleben.

Bei hoher Luftverschmutzung Maske tragen

Bewegung und Sport sind sowohl mit Asthma als auch mit COPD zu empfehlen. Voraussetzung ist eine stabile Erkrankung und das Anpassen der Aktivitäten an den Gesundheitszustand. Für Asthmakranke ist Schwimmen in mäßig warmem Wasser oder Wandern in der Ebene geeignet. COPD-Patient*innen profitieren von Spaziergängen. In Gegenden mit hoher Luftverschmutzung trägt man bei Outdooraktivitäten am besten FFP2-Masken, das schützt die Atemwege vor zusätzlichen Reizen.

Notfallkarte auf Englisch

Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen sollten für Notfälle gut gerüstet sein. Das bedeutet, immer ein schnell wirksames bronchienerweiterndes Spray zur Hand zu haben. Auch eine Notfallkarte mit Informationen zur Erkrankung und zu Medikation sollte mitgeführt werden – am besten in der Landessprache, in Deutsch und in Englisch.

Quelle: Springer Nature

19.06.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Westend61 / Mischa Keijser

 

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vom 18.06.2025

Babys sicher Vitamin D geben

Das richtige Produkt wählen!

Vitamin D kann dem Säugling als Tablette oder als Tropfen gegeben werden.

Zur Stärkung der Knochen sollen im ersten Lebensjahr alle Säuglinge Vitamin D bekommen. Doch bei der Gabe wird vieles falsch gemacht: immer wieder kommt es zu Überdosierungen.

Krumme Beine ohne Vitamin D

Vitamin D ist für eine gesunde Entwicklung der Knochen unabdingbar. Es fördert die Kalziumaufnahme und den Einbau des Minerals in das Knochengewebe. Fehlt Vitamin D, droht eine Rachitis. Der Knochen bleibt weich und die Unterschenkel der Kinder verbiegen sich zu den typischen rachitischen O-Beinen.

Säuglinge können ihren Vitamin-D-Bedarf nicht über die Eigenproduktion decken. Auch über die Muttermilch und die Säuglingsnahrung wird meist zu wenig Vitamin D zugeführt. Deshalb empfehlen die Leitlinien eine Vitamin-D-Gabe ab der ersten bis zweiten Lebenswoche. Sie soll bis zum zweiten Frühsommer durchgeführt werden, je nach Geburtsmonat also mindestens ein bis eineinhalb Jahre. Termingeborene Kinder bekommen 400 bis 500 Internationale Einheiten (I.E.) pro Tag, Frühgeborene in den ersten Lebensmonaten bis zu 1.000 I.E. täglich.

Für diese Rachitisprophylaxe gibt es spezielle Vitamin-D-Tropfen oder -Tabletten, die von der Ärzt*in verschrieben werden. Die Tabletten sollen in Wasser gelöst und direkt, also nicht mit der Mahlzeit, verabreicht werden. Tropfen kann man dagegen der Milch oder dem Brei hinzufügen – allerdings erst, wenn dieser abgekühlt ist.

Finger weg von Nahrungsergänzungmitteln

Nahrungsergänzungsmittel mit hoch dosiertem Vitamin D sind überall frei zu bekommen. Diese Produkte sind jedoch für die Rachitisprophylaxe bei Säuglingen gänzlich ungeeignet, betonen Expert*innen der Arzneimittelkomission der deutschen Ärzteschaft (AKDÄ). Denn insbesondere flüssige Präparate bergen das Risiko einer Überdosierung. Es drohen Störungen der Herzfunktion und des Nervensystems, und langfristig kann es zu schweren Nierenproblemen kommen.

Gefährliche Weichgummis

Ebenfalls gewarnt wird vor Vitamin-D-haltigen Weichgummis. Sie sind mit 2.000 I.E. Vitamin D3 pro Stück viel zu hoch dosiert für Kinder. Probepäckchen von Erwachsenen sollten außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Sie können mit Gummibärchen verwechselt und gegessen werden – und dadurch zu schweren gesundheitlichen Folgen führen.

Quelle: AKDÄ, Arzneiverordnung in der Praxis

18.06.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Kirill Ryzhov / Alamy / Alamy Stock Photos

 

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vom 17.06.2025

Helfen Vitamine dem Gehirn?

Wenn graue Zellen altern

Zum Fithalten der grauen Zellen empfehlen Experten vor allem tägliches Gehirnjogging - z. B. mit Kreuzworträtseln.

Mit dem Alter verändert sich nicht nur der Körper. Auch die Leistung des Gehirns nimmt Schritt für Schritt ab. Multivitaminpräparate sollen dabei helfen, diese kognitiven Verluste zu verlangsamen.

Informationen werden langsamer verarbeitet

Älterwerden schlägt auch aufs Gehirn: Ab etwa 60 Jahren verarbeitet es neue Informationen langsamer, und Gedächtnislücken treten häufiger auf – das ist ganz normal. Ob die Einnahme von Multivitaminpräparaten dem Gedächtnisverlust entgegenwirkt, wurde in einer mehrteiligen US-amerikanischen Studie geprüft.

Mehr als 5000 Erwachsene nahmen dafür über zwei bis drei Jahre hinweg täglich entweder ein Präparat aus 20 essenziellen Mikronährstoffen oder ein Scheinmedikament ein. Schon in den ersten beiden Vorstudien ließen sich positive Effekte auf die Kognition erkennen – die Hirnleistungstest waren jedoch nur am Telefon und am PC durchgeführt worden.

Gehirnalterung um zwei Jahre verzögert?

In einer dritten Studie wurden die kognitiven Fähigkeiten genauer unter die Lupe genommen. Dazu testeten die Forscher*innen die allgemeine Kognition und das Gedächtnis bei 500 Proband*innen persönlich mit verschiedenen neuropsychologischen Verfahren. Auch in dieser Studie zeigte sich ein zumindest leichter positiver Effekt der Präparate: Diejenigen Proband*innen, die täglich Multivitamine geschluckt hatten, schnitten in puncto Gedächtnis etwas besser ab als diejenigen, die nur ein Scheinmedikament erhielten.

In einer Metaanalyse bewertete das Team dann die Ergebnisse aller drei Untersuchungen zusammen. Dabei errechnete es, dass das Multivitaminpräparat im Vergleich zum Scheinmedikament die Alterung der Gehirnfunktion (kognitive Alterung) um etwa zwei Jahre verzögert hatte.

Noch zu früh für eine Empfehlung

Soll jetzt jeder täglich zu einer Extraportion Vitamintabletten greifen? Kritiker*innen der Studie betonen, dass es für eine generelle Empfehlung zu früh sei und diese Ergebnisse erst durch weitere Studien unterstützt werden müssen. Zumal es bisher kaum Hinweise darauf gibt, dass Vitamine die Hirnfunktion im Alter verbessern können. Zudem raten sie, die regelmäßige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln prinzipiell zunächst mit der Hausärzt*in zu besprechen.

Zum Glück gibt es noch andere Möglichkeiten, dem kognitiven Verlust im Alter entgegenzuwirken. Dazu gehören eine gesunde Ernährung, Bewegung und das Gehirn täglich zu fordern und zu trainieren.

Quelle: arznei-news.de

17.06.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Image Source

 

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vom 16.06.2025

Hitze macht den Beinen zu schaffen

Venengesundheit im Sommer fördern

Besonders im Sommer, wenn der Körper viel Flüssigkeit verliert, kommt es häufig zu Venenleiden.

Viele Menschen haben gerade bei heißen Temperaturen mit Venenleiden in den Beinen und Füßen zu kämpfen. Tipps, wie Sie die müden Gliedmaßen wieder in Schwung bringen.

Flüssigkeitsverlust bei Hitze ausgleichen

Schwellungen, Jucken und ein Schweregefühl sind typische Beschwerden, die auf ein Venenleiden hinweisen. Vor allem bei Frauen kommt es häufiger zu einem Blutrückstau in den Beinen. Ein Grund: Gerade im Sommer verliert der Körper viel Flüssigkeit, wodurch sich das Blut andickt. Volker Schmitt, Pressesprecher der Apotheker*innen in Bayern, rät daher: „Trinken Sie täglich mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüßten Kräutertee, damit das Blut besser durch die Venen fließen kann. Auch Vitamin C aus Kiwis und Paprika hält das Blut flüssig.“

Bewegung entlastet die Venen

Daneben kurbelt Bewegung den Blutfluss an, indem sie die Muskelpumpe aktiviert. „Sanfte“ Sportarten wie Schwimmen, Radfahren und Wandern entlasten die Venen ebenso wie alltägliche Aktivitäten, zum Beispiel Treppenlaufen. Gerade für Menschen mit vorwiegend sitzenden oder stehenden Tätigkeiten ist das wichtig. Nach der Arbeit können ein kühlendes Bad und Wadenwickel Abhilfe schaffen. Durch Hochlagern der Beine fließt zudem das Gewebswasser besser ab.

Kompressionsstrümpfe konsequent tragen

Von Betroffenen wird das Tragen von Kompressionsstrümpfen als Erlreichterung empfunden. Diese ähneln mittlerweile normalen Feinstrumpfhosen. Um zu ,müssen die Strümpfe individuell an das Bein angepasst werden. „Wichtig ist allerdings, dass sie konsequent getragen werden – auch jetzt im Sommer“, mahnt Schmitt.

Auch medikamentöse Behandlung möglich

Eine Venenschwäche lässt sich auch medikamentös behandeln, in Form von Tabletten und Dragees mit Pflanzenextrakten. Hier lohnt eine Beratung vor Ort in der Apotheke. Bei stärkeren Beschwerden wie Krampfadern, offenen Füßen oder ekzemartigen Hautveränderungen sollte hingegen umgehend die Ärzt*in aufgesucht werden.

Quelle: BLAK

16.06.2025 | Von: Leonard Olberts; Bild: Image Point Fr/Shutterstock.com

 

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vom 13.06.2025

Hormontherapie in den Wechseljahren?

Neue Erkenntnisse

Bioidentische Hormone lindern Wechseljahresbeschwerden

Leiden Frauen unter Wechseljahres-Beschwerden, kann eine Hormontherapie helfen. Doch was gibt es zu beachten, und welche Hormone werden empfohlen?

Hitzewallungen und Schlafstörungen

Die Wechseljahre zeichnen sich durch ein Absinken der weiblichen Geschlechtshormone aus. Zuerst bildet der Körper kaum noch Progesteron, später wird auch nur noch wenig Östrogen hergestellt. Diese Zeit der Umstellung geht für viele Frauen mit Beschwerden einher. Möglich sind beispielsweise Hitzeattacken und Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Schwindel, manchmal lässt auch die Libido nach. Daneben können seelische Beschwerden auftreten wie Konzentrationsstörungen, Stimmungsschwankungen oder eine erhöhte Reizbarkeit. Auch depressive Episoden sind möglich. 

Empfehlung für bioidentische Hormone

Diesen natürlichen "Mangel" an Hormonen kann man ausgleichen, in dem man Hormone als Medikamente zu sich nimmt. Ob das sinnvoll ist oder eher schädliche Folgen hat, wird seit langem diskutiert. Der Ausgleich der Hormone vermindert die Wechseljahresbeschwerden und deren Folgen wie Osteoporose. Besonders kritisch betrachtet wurde allerdings ein erhöhtes Brustkrebsrisiko durch die Hormonersatztherapie. Mittlerweise weiß man: Das Brustkrebsrisiko besteht vor allem dann, wenn synthetische Gestagene verwendet werden. Heutzutage werden daher „bioidentische Hormone“ empfohlen – also Hormone, die genau die gleiche Struktur haben wie das natürliche Progesteron und Östrogen. 

Als Pflaster oder Gel

Die bioidentischen Hormone sollten Patient*innen idealerweise über ein Pflaster oder Gel bekommen. Dadurch treten weniger Nebenwirkungen auf als bei Tabletten, und auch das Brustkrebsrisiko ist deutlich geringer. Doch letztlich ist die Therapie der Wechseljahresbeschwerden immer eine individuelle Sache. Nicht nur die Beschwerden können unterschiedlich stark sein, sondern auch das Risiko für Folgen des Hormonmangels und für Nebenwirkungen der Behandlung. Deshalb kann in einigen Fällen auch die Kombination verschiedener Hormone oder  die Therapie mit Tabletten sinnvoll sein. Frauen, die an Wechseljahresbeschwerden leiden, sollten sich deshalb von Ihrer Frauenärzt*in beraten und begleiten lassen. Gemeinsam lässts sich dann das individuelle Risiko und der Nutzen einer Behandlung abwägen.    

Quellen: NDR.de; Frauenärzte im Netz

13.06.2025 | Von: Dr. med. Tobias Höflein; Bild: mauritius images / Ian Allenden / Alamy / Alamy Stock Photos

 

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vom 12.06.2025

Was steckt hinter Bräunungssucht?

Sonnenbaden ohne Ende

Ob in der Sonne oder im Solarium – unter UV-Einstrahlung werden Endorphine freigesetzt.

Es gibt Menschen, die können gar nicht genug in der Sonne oder im Solarium brutzeln. Nicht immer steckt ein Schönheitsideal dahinter. So manche „Superbräuner*innen“ leiden auch unter einer psychischen Störung, der sogenannten Tanorexie.

Endorphine heben die Laune

Vor etwa 100 Jahren ging es los mit dem Trend: Braun werden galt als schick und war ein Zeichen für Luxus und Freizeit. Mit der zunehmenden Reisefreudigkeit der 60er-Jahre wuchs sich gebräunte Haut immer mehr zum Schönheitsideal aus. Daran hat sich nach wie vor wenig geändert, auch wenn man heute weiß, wie gefährlich UV-Strahlen für die Haut sind.

Doch für manche Menschen ist braun sein mehr als schön sein - sie sind regelrecht süchtig nach UV-Strahlen. Bei einigen erklären Expert*innen das damit, dass beim Sonnenbaden Endorphine ausgeschüttet werden. Diese körpereigenen Botenstoffe lösen Euphorie und Wohlbefinden aus. Bei Gesunden hebt das die Laune, doch in einigen Fällen können die Endorphine zur Entwicklung einer Sucht beitragen.

Wird der Wunsch, sich zu bräunen, zwanghaft, spricht man von einer sogenannten Tanorexie. Bei dieser psychischen Störung nutzen Erkrankte jede Möglichkeit, sich zu bräunen, sei es durch die natürliche Sonne oder im Solarium. Einige helfen auch mit Bräunungstabletten nach und sind vom Scheitel bis zur Fußsohle gefärbt. Rund 250 000 Frauen und Männer in Deutschland sollen von einer Tanorexie betroffen sein, sagt der Psychiater Prof. Bernhard Baune.

Störung der Körperwahrnehmung

Bei der Tanorexie handelt sich wie bei der Magersucht (Anorexie) um eine Störung des Körperschemas: Die eigene Wahrnehmung stimmt nicht mit der Fremdwahrnehmung überein. Betroffene empfinden ihre Haut selbst dann noch als zu blass, wenn sie bereits stark gebräunt ist. Dass ihre Haut dadurch schneller altert und das Hautkrebsrisiko steigt, blenden sie meist aus oder leugnen es.

Eine Aufklärung über die gesundheitlichen Risiken bringt deshalb meist wenig. Zwar ist es wichtig, die Gefahr von Hautkrebs zu thematisieren. Bei manchen führt auch die Simulation der Hautalterung anhand eigener Fotos zu Entsetzen und einem Umdenken. In der Mehrzahl der Fälle benötigen die Betroffenen jedoch psychotherapeutische Hilfe.

Verhaltenstherapie hilft

Die Behandlung bei Tanorexie orientiert sich an Methoden der Suchttherapie, insbesondere die Verhaltenstherapie wird dazu eingesetzt. Ähnlich wie bei der Magersucht ist es das Ziel, das gestörte Körperbild zu verändern, wodurch auch das Suchtverhalten eingedämmt werden soll.

Wichtig ist dabei, das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten, meint der Experte. Zwar sollen die Patient*innen lernen, helle Haut als Erfolg zu sehen. Die Therapie darf aber nicht dazu führen, dass sie eine Photophobie entwickeln und gar nicht mehr in die Sonne gehen.

Quelle: Ärztezeitung

12.06.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Jens Brüggemann / Alamy / Alamy Stock Photos

 

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vom 11.06.2025

Gefahr fürs kindliche Gehirn

Hochdruck in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft muss der Blutdruck gut überwacht werden.

Bei Schwangeren ist es wichtig, gut auf den Blutdruck zu achten. Denn ein Bluthochdruck gefährdet nicht nur die werdende Mutter. Er kann auch der geistigen Entwicklung des Babys schaden.

Vom chronischen Hochdruck bis zur Präeklampsie

In der Schwangerschaft sind drei Hochdruckerkrankungen von Bedeutung: Der chronische Bluthochdruck, der schon vor der Schwangerschaft besteht und die Schwangerschaftshypertonie (Gestationshypertonie), die sich erst nach der 20. Schwangerschaftswoche entwickelt. Die dritte und gefährlichste Form ist die Präeklampsie. Sie ist gekennzeichnet durch das plötzliche Auftreten hoher Blutdruckwerte und weiterer Beschwerden wie z. B. Sehstörungen, Krämpfen und Wassereinlagerung, in schweren Fällen sind das Leben von Mutter und Kind bedroht.

Sprache und Kognition beeinträchtigt

Wie sich ein erhöhter Blutdruck von Schwangeren auf die Entwicklung ihrer Kinder auswirkt, war Thema einer US-amerikanische Studie. 395 frühgeborene Kinder wurden dafür im Alter von zwei Jahren mit speziellen Entwicklungstests untersucht. Getestet wurden mit den sogenannten Bayley Skalen Motorik, Sprache, soziale und emotionale Entwicklung, Alltagsfähigkeiten und die Kognition (Gedächtnis, Problemlöseverhalten).

Es stellte sich heraus, dass Kinder von Müttern mit Bluthochdruck in der Schwangerschaft in ihrer neurologischen Entwicklung gebremst waren. Der Wert für die Kognition war um durchschnittlich 3,69 Punkte, der für die Sprachentwicklung um 4,07 Punkte verringert. Hatten die Mütter unter einer Präeklampsie gelitten, waren die Einbußen noch größer (- 4,85 und -6,3 Punkte).

Schon kleine Einbußen können Auswirkungen haben

Klinisch bedeutsam könne schon eine Verringerung der Werte um vier bis sechs Punkte sein, erklären die Studienautor*innen. Zumal ein zu Beginn kleiner Nachteil sich im Zeitverlauf auswachsen kann und so z. B. die spätere schulische Leistung beeinträchtigt. Als Grund für die Einbußen vermuten die Forschenden einen negativen Einfluss des hohen Blutdrucks auf die frühe Entwicklung des kindlichen Gehirns.

Wichtig ist deshalb, einen eventuellen Bluthochdruck bei werdenden Mütter frühzeitig zu erkennen und optimal einzustellen. Betroffene Kinder sollten in ihrem Entwicklungsverlauf engmaschig kontrolliert werden. Dann könnte man mit frühen und intensiven Maßnahmen wie z. B. Sprach- und Ergotherapie etwaige Defizite ausgleichen, betonen die Forschenden.

Quelle: Ärztezeitung

11.06.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Anatolii Rabizo / Alamy / Alamy Stock Photos

 

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vom 10.06.2025

Pflaster oder Pille besser?

Mit dem Rauchen aufhören

Nikotinpflaster sind eine Möglichkeit, die Raucherentwöhnung zu unterstützen.

Die einen wollen es mit Willenskraft schaffen, andere setzen auf Nikotinersatzprodukte oder Medikamente: Für die Raucherentwöhnung gibt es zahlreiche Strategien. Doch welche ist am erfolgreichsten?

Vareniclin verdoppelt die Erfolgschance

Sich das Rauchen abzugewöhnen ist überaus schwer. Deshalb klappt es bei den meisten auch nicht ohne Unterstützung – wenn überhaupt. In einer Analyse von 75 Raucherentwöhnungsstudien mit mehr als 45 000 Teilnehmer*innen haben jetzt Forschende des renommierten Cochrane Instituts die Wirksamkeit verschiedener Methoden verglichen.

  • Cytisin versus Placebo. Die Chance, vom Nikotin loszukommen, ist unter Cytisin etwa 30% höher als unter Placebo (Scheinmedikament). Unerwünschte Wirkungen traten unter dem Inhaltsstoff aus Goldregen und unter dem Scheinmedikament gleich häufig auf. Aufgrund der z.T. geringen Qualität der Cytisinstudien hat dieses Ergebnis allerdings nur mäßige Sicherheit, betonen die Forscher*innen.
  • Vareniclin versus Placebo. Die Wahrscheinlichkeit, mit Vareniclin rauchfrei zu werden, ist mehr als doppelt so hoch wie mit Placebo – und das sogar bei hoher Sicherheit. Allerdings treten unter dem Wirkstoff auch mehr Nebenwirkungen auf als unter Placebo.
  • Vareniclin versus Cytisin. Einige Studien verglichen die Wirkung beider Medikamente direkt. Insgesamt schafften es in der Vareniclingruppe mehr Teilnehmende, mit dem Rauchen aufzuhören als in der Cytisingruppe. Auch hier traten mehr unerwünschte Ereignisse unter Vareniclin auf. Die Ergebnisse sind mit Vorsicht zu interpretieren, da die entsprechenden Studien sehr unterschiedlich waren.
  • Vareniclin versus Bupropion. Unter Vareniclin hören mit hoher Sicherheit mehr Menschen mit dem Rauchen auf als unter Bupropion. Eindeutige Hinweise auf Unterschiede bezüglich Nebenwirkungen ergaben sich in den betreffenden Studien nicht.
  • Vareniclin versus Nikotinersatztherapie. Mit Vareniclin sind die Chancen, vom Rauchen weg zu kommen, höher als mit Nikotinkaugummis oder Nikotinpflaster. Werden allerdings beide Nikotinersatzmittel kombiniert, unterscheidet sich die Entwöhnungsrate nicht von der unter Vareniclin.

Mehr unerwünschte Wirkungen

Die Arbeitsgruppe zieht aus den Ergebnissen folgende Schlüsse: Vareniclin und Cytisin helfen bei der Raucherentwöhnung mehr als ein Placebo oder gar kein Medikament. Zudem ist Vareniclin wirksamer als Bupropion oder eine einzelne Nikotinersatzmethode, wahrscheinlich auch effektiver als Cytisin. Allerdings kommen unter Vareniclin mehr unerwünschte Wirkungen vor.

Quelle: Cochrane Library

10.06.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Angela Hampton Picture Library / Alamy / Alamy Stock Photos

 

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vom 06.06.2025

Daridorexant für anhaltenden Schlaf?

Kostenübernahme länger als 28 Tage

Anhaltende Schlaflosigkeit kann die Lebensqualität empfindlich beeinträchtigen.

Medikamente gegen Schlaflosigkeit gibt es schon lange. Diese konnten bisher aber nur 28 Tage lang auf Kosten der Krankenkasse verordnet werden. Das hat sich mit einem neuen Wirkstoff geändert.

Abhängigkeit und Hang-over

Schlafstörungen sind belastend. Denn nicht nur das stundenlange nächtliche Wachliegen kann quälend sein. Auch die Müdigkeit am nächsten Tag schränkt die Lebensqualität deutlich ein. Und auf Dauer reduziert Schlaflosigkeit nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern schadet auch der Gesundheit. Dennoch werden Schlafmittel – also Medikamente, die den Schlaf unterstützen – nicht ohne weiteres verschrieben. Präparate wie Z-Substanzen oder Benzodiazepine können abhängig machen und zu Hang-over-Effekten führen. Das heißt, dass es durch die Schlafmittel auch am nächsten Tag noch zu Müdigkeit und Abgeschlagenheit kommt. 

Langfristig verordnungsfähig

Bisher durften Schlafmittel außerdem nur in Sonderfällen länger als 28 Tage auf Kosten der Krankenkasse verordnet werden. Mit dem Präparat Daridorexant hat sich das geändert. Der Wirkstoff funktioniert anders als bisherige Schlafmittel, indem er den Botenstoff Orexin im Gehirn hemmt. Dieser Botenstoff setzt normalerweise andere Botenstoffe frei, die das Wachsein stimulieren. Die Hemmung soll einen natürlichen Schlaf unterstützen. Gleichzeitig soll es weniger wahrscheinlich sein, von diesem Schlafmittel abhängig zu werden. Außerdem sei das Präparat recht sicher und verträglich. 

Bestimmte Bedingungen müssen erfüllt sein

Eine längerfristige kassenärztliche Verschreibung von Daridorexant ist dann möglich, wenn die Betroffenen schon über 3 Monate unter Schlaflosigkeit leiden und in ihren alltäglichen Aktivitäten dadurch stark eingeschränkt sind. Außerdem muss regelmäßig geprüft werden, ob die Einnahme noch sinnvoll ist und Betroffene Gefahr laufen, eine Abhängigkeit zu entwickeln.
Im besten Fall sollte aber auch Daridorexant nur so kurz wie möglich eingenommen werden. So oder so dämpft ein Schlafmittel nur ein Symptom – ändert aber nichts an der Ursache. Längerfristig sollte gemeinsam mit der Ärzt*in also danach geforscht werden, was der Grund für die Schlaflosigkeit ist. 

Quelle: Deutsche Apotheker Zeitung, Gelbe Liste

06.06.2025 | Von: Sara Steer; Bild: mauritius images / Zoonar GmbH / Alamy / Alamy Stock Photos

 

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vom 05.06.2025

Vorsicht Gewitterasthma!

Wenn Allergene aufgewirbelt werden

Wer Asthma hat oder eine allergische Rhinitis, sollte bei aufziehendem Gewitter schnell nach Hause und Türen und Fenster schließen.

Der Klimawandel hat viele Folgen. Eine davon ist das häufigere Auftreten von sogenanntem Gewitterasthma. Das trifft vor allem Menschen, die unter Asthma oder allergischer Rhinitis leiden. Zum Glück kann man den Beschwerden bei Gewitterwetter vorbeugen.

Asthma oder Nies- und Juckreiz

Wer 20 bis 30 Minuten nach einem Gewitter plötzlich Atemnot, Husten und ein Engegefühl in der Brust bekommt, leidet womöglich unter Gewitterasthma. Gleiches gilt, wenn es zu extremem Juck- und Niesreiz und stark verstopfter Nase kommt: Auch diese Beschwerden können bei schwülem Wetter kurz nach einem Gewitter auftreten.

Bekannt wurde das Gewitterasthma weltweit im Jahr 2016, als tausende Australier*innen nach einem schweren Unwetter asthmatische und allergische Probleme bekamen und im Krankenhaus behandelt werden mussten. Für acht Menschen endete das Gewitterasthma tödlich, berichtet Lungenarzt Norbert Mülleneisen.

Winde schleudern Allergene gegen Boden

Hintergrund des seltenen, aber lebensbedrohlichen Phänomens ist die Kombination aus schwülem Wetter, vielen zirkulierenden Allergenen und starken Winden. Die Winde saugen die Allergene auf und schleudern sie durch gewittertypische Fallwinde gezielt gen Boden. Zudem können Pilzsporen und Pollen aufgrund der gewitterbedingten elektrostatischen Aufladung und der hohen Luftfeuchtigkeit aufquellen und platzen, was sie noch reizender macht. Denn je kleiner die Partikel, desto weiter können sie in die Atemwege vordringen.

In städtischen Gebieten spielen neben den naturbedingten Allergenen noch die Luftverschmutzung eine Rolle. Feinstaub belastet die Atemwege zusätzlich und kann in Kombination mit Gewitterasthma die Symptome verschlimmern.

Durch Klimawandel verstärkt

Gefährdet sind insbesondere Menschen, die ohnehin an Allergien, Heuschnupfen oder Asthma leiden. Aber auch bisher Gesunde können durch die extreme Belastung Beschwerden entwickeln. In Deutschland wurde das Gewitterasthma bisher nur in Einzelfällen dokumentiert. Mülleneisen geht jedoch davon aus, dass es durch den Klimawandel zu einem wachsenden Problem werden könnte. Denn der Klimawandel verlängert nicht nur die Pollensaison, er verstärkt auch die Häufigkeit und Intensität von Gewittern.

Vorbeugen nützt

Weil Menschen mit Asthma und Allergien besonders gefährdet sind, sollten sie folgende Tipps beherzigen:

  • Wetter- und Pollenwarnungen beachten.
  • Bei Gewitter nicht rausgehen, Türen und Fenster geschlossen halten.
  • Die Allergenbelastung in Innenräumen mit Luftfiltern senken.
  • Im Freien Schutzmasken tragen: Sie können die eingeatmete Menge an Pollen und Partikeln reduzieren.
  • Wer an Asthma leidet, sollte immer ein Notfallspray bei sich tragen und es bei den ersten Anzeichen benutzen.

Quelle: MMW

05.06.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Blickwinkel / Alamy / Alamy Stock Photos

 

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