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Aktuelle News

Hier stellen wir Ihnen, nach Datum sortiert, aktuelle News aus unterschiedlichen Bereichen zur Verfügung.

Ihre Apotheke in Herbseiten

24.03.2025

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Wirkstoffpflaster richtig anwenden

Auf Unverträglichkeiten achten

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06.03.2025

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Covid-19 verläuft öfter schwer

Atemwegsinfektionen im Vergleich

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05.03.2025

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Blinddarm: Auch ohne Bauchschmerz

Kleinkinder anders betroffen

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27.02.2025

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Kampf der Kopflaus!

Mit Kamm und Läusemittel

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26.02.2025

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Neue Warnung vor Abspeckmittel

Krank statt schlank

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25.02.2025

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Wie viel Ibu macht Sinn?

Mehr ist nicht immer besser

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24.02.2025

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Schwangere sollten Jod einnehmen

Schon vor der Empfängnis starten

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22.02.2025

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Gesundes Fasten im Ramadan

Den neunten Monat gut durchleben

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20.02.2025

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Frühwarnzeichen für MS bei Teenagern

Haut und Augen betroffen

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19.02.2025

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Gassigehen senkt Sturzrisiko

Hund anleinen und losmarschieren

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vom 24.03.2025

Wirkstoffpflaster richtig anwenden

Auf Unverträglichkeiten achten

Wirkstoffpflaster dürfen nur auf unverletzter Haut aufgetragen werden.

Medizin zum Aufkleben: Wirkstoffpflaster geben den Wirkstoff direkt an die Haut und ins Blut ab und schonen damit Magen und Darm. Warum sie dennoch Unverträglichkeiten hervorrufen können.

Langanhaltende Wirkung

Sobald wir ein Wirkstoffpflaster auf eine Körperstelle aufgetragen haben, dringt der Wirkstoff in die Haut ein. Von dort gelangt er über die kleinen Blutgefäße in den Blutkreislauf und schließlich zum Wirkungsort. Dies dauert einige Zeit, sodass viele Arzneistoffpflaster erst nach mehreren Stunden ihre Wirkung entfalten. Dafür geben sie den Wirkstoff langsam und über einen längeren Zeitraum an den Körper ab. Geeignet sind die Pflaster insbesondere für Reisende, die aufgrund der Zeitumstellung ihre Tabletten nur schwer einnehmen können. Auch Demenz-Patient*innen können von dieser Arzneimittelform profitieren. Beliebt sind Wirkstoffpflaster besonders bei der Behandlung von Schmerzen, beispielsweise bei Sportverletzungen.

Pflaster-Klebstoff kann Hautirritationen hervorrufen

Wie bei Arzneimitteln in Form von Tabletten oder Lösungen können auch Wirkstoffpflaster Unverträglichkeiten oder Nebenwirkungen auslösen. Bereits die Klebestoffe der Pflaster führen bei einigen Patienten zu Hautirritationen und Juckreiz, bemerkt Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer. „Vor allem Allergiker sollten mit einem Arzt oder Apotheker sprechen, bevor sie Wirkstoffpflaster verwenden“, rät die Pharmazeutin.

Bei Zweifeln Apotheker*in um Rat fragen


Auch der Wirkstoff selbst kann unerwünschte Wirkungen im Körper hervorrufen. Die Form des Arzneimittels spielt dabei keine Rolle. „Wer empfindlich auf einen Wirkstoff reagiert, bei dem werden auch Arzneimittelpflaster Nebenwirkungen hervorrufen. Die Patient*innen reagieren hier genauso empfindlich wie bei der Einnahme von Tabletten“, erklärt Günther.

Quelle: Barmer

24.03.2025 | Von: Julia Schmidt; Bild: Image Point Fr/Shutterstock.com

 

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vom 06.03.2025

Covid-19 verläuft öfter schwer

Atemwegsinfektionen im Vergleich

Impfen reduziert bei Covid-19, Influenza und RSV-Infektion die Gefahr für schwere Verläufe.

Noch immer gibt es Menschen, die Covid-19 auf die leichte Schulter nehmen. Das ist grundfalsch: Denn das Coronavirus verursacht schwerere Erkrankungen als das Influenzavirus oder RSV – vor allem bei älteren Menschen.

Atemwegsinfektionen mit schweren Verläufen

Das Coronavirus, Influenzavirus und das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) haben einiges gemeinsam: Sie werden durch Tröpfchen übertragen, befallen insbesondere die Atemwege und lösen ähnliche Symptome aus. Für alle drei Infektionen sind schwere Verläufe bekannt, die zu Krankenhauseinweisungen und Todesfällen führen. Möglich sind z. B. die Entwicklung einer Lungenentzündung oder Herz-Kreislauf-Komplikationen.

Das Coronavirus verursacht offenbar häufiger solch schwere Verläufe als die beiden anderen Virusinfektionen, wie eine US-amerikanischen Studie zeigt. Untersucht wurden darin die Daten von mehr als 140.000 Betroffenen, die überwiegend männlich und durchschnittlich 66 Jahre alt waren.

Häufiger in die Klinik eingewiesen

In der Saison 2022/2023 hatten 9,1% der Studienteilnehmenden eine RSV-Infektion, 24,7% eine Influenza und 66,2% Covid-19. Aufgrund eines schweren Verlaufs in die Klinik eingewiesen wurden 17,5% der Covid-19-Patient*innen, 15,9% der Influenza-Kranken und 14,4% derjenigen, die mit RSV infiziert waren. In der Saison 2023/2024 unterschied sich das Risiko mit 16,3% bei Covid-19 und Influenza nicht mehr, für RSV lag es aber immer noch niedriger, und zwar bei 14,3%.

Langfristig hatte Covid-19 in beiden ausgewerteten Saisons schwerere Folgen. 180 Tage nach Coronainfektion waren 3,1% (2022/2023) bzw. 2,9% (2023/2024) der Betroffenen verstorben – etwa 1% mehr als 180 Tage nach einer Infektion mit dem Influenza- oder RS-Virus. Diese höhere Sterblichkeit betraf jedoch nur die Personen, die nicht geimpft waren, betont das Autorenteam.

Impfung senkt Sterblichkeit

Insgesamt führt das Coronavirus bei älteren Menschen häufig zu Erkrankungen mit schwererem Verlauf als Influenza- und RS-Viren, schreibt das Team. In der zweiten Saison waren die Unterschiede allerdings etwas weniger stark ausgeprägt. Impfungen haben jedoch bei allen drei Atemwegsinfektionen die Erkrankungsschwere und die Sterblichkeit reduziert.

Dies unterstreicht, wie wichtig Impfungen sind. Sie gibt es in Deutschland für alle drei Krankheiten. Grippe- und Covid-19-Impfungen werden für alle über 60-Jährigen jährlich empfohlen. Die RSV-Impfung wird einmalig verabreicht. Empfohlen wird sie für Senior*innen über 75 Jahren und für Menschen über 60 mit chronischen Erkrankungen.

Quellen: Ärzteblatt, STIKO

06.03.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Johnér

 

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vom 05.03.2025

Blinddarm: Auch ohne Bauchschmerz

Kleinkinder anders betroffen

Bei Vorschulkinder stehen statt Bauchschmerzen bei einer Blinddarmentzündung oft Fieber und Durchfall im Vordergrund.

Bauchschmerzen gehören zu den klassischen Merkmalen einer Blinddarmentzündung. Bei Kindern unter fünf Jahren kann man sich allerdings darauf nicht verlassen. Bei ihnen gelten andere Beschwerden als aussagekräftiger.

Vom Nabel in den Unterleib

Die Blinddarmentzündung (Appendizitis) gehört bei Kindern und Jugendlichen zu den häufigsten Erkrankungen im Bauchraum. Klassische Anzeichen sind Bauchschmerzen, die in der Nabelgegend beginnen und sich dann in den rechten Unterleib verlagern. Das gilt zumindest für ältere Kinder, Teenager und Erwachsene. Denn bei Vorschulkinder stehen oft andere Beschwerden im Vordergrund, wie israelische Forschende herausgefunden haben.

Sie verglichen die Beschwerden von 184 Kindern unter fünf Jahren mit denen von 187 Schulkindern zwischen fünf und zehn Jahren. Allen war aufgrund einer Appendizitis der Blinddarm entfernt worden. Was die Symptome vor der Operation betrifft, zeigten die beiden Gruppen deutliche Unterschiede: Vorschulkinder litten seltener an Bauchschmerzen als die älteren Kinder. Dafür zeigten sie häufiger Durchfall, Erbrechen und Fieber. Zudem war ihr Bauch öfter stark gebläht.

Fehlender Bauchschmerz verzögert Diagnose

Bei den Kindern unter fünf Jahren dauerte es im Vergleich zu den älteren Kindern meist länger, bis die Diagnose gestellt wurde. Zudem kam es bei ihnen öfter zu Komplikationen und sie mussten durchschnittlich länger im Krankenhaus bleiben.

Grund für die Verzögerung und den schwereren Verlauf ist vermutlich das Fehlen des klassischen Blinddarm-Bauchschmerzes, schreibt das Forscherteam. Ob die betroffenen Kleinkinder tatsächlich weniger Bauchschmerzen haben oder diese nur schlechter artikulieren können, ist unklar. Die Studie zeigt aber: Auch wenn die akute Blinddarmentzündung bei Vorschulkindern selten ist - behandelnde Ärzt*innen sollten auch immer daran denken, wenn Kinder unter Erbrechen, Durchfall und Fieber leiden.

Quelle: Ärztezeitung

05.03.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / André Pöhlmann

 

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vom 27.02.2025

Kampf der Kopflaus!

Mit Kamm und Läusemittel

Läuse findet am besten, wenn man das angefeuchtete Haar Strähne für Strähne mit einem Läusekamm auskämmt.

Kopfläuse sind ein immer wiederkehrendes Problem. Vor allem Kinder werden von ihnen befallen. Das Robert Koch-Institut hat jetzt seine Kopflaustipps aktualisiert. Dabei setzen die Fachleute neben der nötigen chemischen Behandlung vor allem auf das Auskämmen der Haare.

Von Kopf zu Kopf

In Grundschulen und Kindergärten kommt es regelmäßig zu Kopflausalarm. Das liegt vor allem am engen Kontakt der Kinder. Denn überleben können die Kopfläuse nur auf dem Menschenkopf, wenig entfernt davon sterben sie schnell ab. Beim gemeinsamen Spielen und Toben geraten Schöpfe schnell aneinander, was der Laus den Umzug von Kopf zu Kopf ermöglicht. Mit Sauberkeit hat der Kopflausbefall nichts zu tun, betonen die Expert*innen vom RKI. Denn normale Seife oder Shampoo lassen die Quälgeister kalt, egal, wie häufig man sie anwendet.

Ansteckend sind nur lebende Läuse. Beim Verdacht auf einen Befall spürt man sie auf, indem man die Haare zunächst mit einer Pflegespülung gründlich anfeuchtet. Dann wird Strähne für Strähne mit einem Lausekamm durchgekämmt, und zwar von der Kopfhaut bis zur Spitze. Die Zinken des Kamms müssen eng beieinanderstehen, der Abstand darf nicht mehr als 0,2 mm betragen. Nach jedem Durchgang streift man den Kamm an einem Tuch ab und prüft so, ob Läuse an den Zinken hängen geblieben sind.

Kämmen, kämmen, kämmen

Wurden Läuse gefunden muss der Schopf behandelt werden. Heißluftfön, Sauna oder Essigwasser sind nicht geeignet, den Tierchen den Garaus zu machen - nur ein wirksames Kopflausmittel ist dazu in der Lage. Die Anwendung auf dem Haar erfolgt je nach Gebrauchsanweisung des Produkts. Nach dessen Auswaschen wird erneut wie beschrieben ausgekämmt. Fleißiges Kämmen ist auch weiterhin erforderlich: Und zwar am ersten und am fünften Tag nach der ersten Behandlung.

An Tag 9 oder 10 muss das Kopflausmittel erneut an den Schopf, da in der Zwischenzeit noch Larven geschlüpft sein können. Und auch nach dieser Wiederholungstherapie sollte das Haar noch fünf Mal gründlich ausgekämmt werden: an Tag 1, Tag 13 und 17 sowie zusätzlich eine und zwei weitere Wochen später.

Prävention ist wichtig

Auch wenn Kopfläuse sich vornehmlich durch direkten Kontakt vermehren, empfiehlt das RKI eine gewisse Prävention. Dazu reicht es, Kämme, Bürsten, Haargummis und -spangen in heißer Seifenlösung zu säubern. Schlafanzüge, Bettwäsche, Handtücher und Leibwäsche werden gewechselt und gewaschen. Mützen und Kopfbedeckungen kann man für drei Tage in eine Plastiktüte packen.

Quelle: Robert Koch-Institut

27.02.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Dan Atkin / Alamy / Alamy Stock Photos

 

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vom 26.02.2025

Neue Warnung vor Abspeckmittel

Krank statt schlank

Pille schlucken und abnehmen: Diese Strategie geht meist nicht auf, kann aber gefährlich für die Gesundheit werden.

Abnehmen ist eine überaus frustrierende Angelegenheit. Kein Wunder, dass Übergewichtige oft zu frei verkäuflichen Abspeckmitteln greifen. Dann ist es ärgerlich genug, wenn die Produkte wirkungslos sind. Einige davon schaden aber sogar der Gesundheit. Aktuell warnen Behörden vor dem Produkt „Starvex“.

In der Wunderpille steckt ein alter Bekannter

Pille schlucken und Gewicht verlieren: Diesem weit verbreiteten Wunsch kommen massenweise dubiose Abspeckmittel entgegen. Auch das im Internet beworbene Starvex gehört dazu. Es soll dabei nicht nur die Pfunde purzeln lassen. Die Hersteller betonen auch, dass es auf natürlichen Inhaltsstoffen beruhe und völlig harmlos sei. Doch in Wahrheit steckt in dem Produkt der künstlich hergestellte Appetitzügler Sibutramin. Das Arzneimittel wurde bis 2010 zur Behandlung von Fettleibigkeit (Adipositas) verordnet. Nachdem sich jedoch gezeigt hatte, dass der Wirkstoff Herzinfarkte und Schlaganfälle begünstigt, verlor er die Zulassung und verschwand vom Markt.

In den letzten Jahren ist der gefährliche Appetitzügler allerdings immer wieder in verschiedenen Abspeckpillen oder Schlankmacher-Tees aufgetaucht. In Starvex wurde er aufgespürt, weil der deutsche Zoll bei der Einfuhrkontrolle Verdacht geschöpft hat. Die Beamt*innen schickten das Produkt zur Laboranalyse ins Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz. Dort konnte man den – auf der Verpackung nicht deklarierten – Inhaltsstoff Sibutramin nachweisen. Die Behörde rät aufgrund des gefährlichen Inhaltsstoffes dringend von der Einnahme von Starvex ab.

Webseite zeigt gefährliche Schlankmacher

Doch Starvex mit dem verbotenen Sibutramin ist nicht der einzige im Internet erhältliche Wirkstoff, der krank statt schlank macht. Zum Glück sind die Behörden solchen Produkten permanent auf der Spur. Auf der Internetseite des Landesuntersuchungsamts Rheinland-Pfalz gibt es eine Übersicht über Schlankmacher, vor denen dringend gewarnt wird. Sie reichen von Black Panther Slimming Capsules über Abspeck-Kaffee bis zu Mexikanischem Pfeffer.

Seriöse Hilfe suchen!

Expert*innen empfehlen jedoch, nicht nur von den aufgeführten Produkten die Finger zu lassen. Um keine gesundheitlichen Risiken einzugehen, sollte man Mittel zum Abnehmen weder im Internet bestellen noch von Privatpersonen kaufen. Für Abspeckwillige mit Informationsbedarf gibt es bessere Adressen: Dazu gehören vor allem die Apotheke und die Hausärzt*in, aber auch die Webseiten von seriösen Anlaufstellen wie die der AdipositasHilfe Deutschland oder der Deutschen Adipositas Gesellschaft.

Quellen: Ärzteblatt, Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz

26.02.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Science Photo Library / Digicomphoto

 

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vom 25.02.2025

Wie viel Ibu macht Sinn?

Mehr ist nicht immer besser

Nicht immer verschafft eine höhere Dosis auch eine stärkere Wirkung.

Eine Tablette Ibuprofen ist bereits intus und die Schmerzen sind immer noch da? Dann wird eine weitere Tablette möglicherweise auch nichts bringen. Der Grund dafür ist der sogenannte Ceiling-Effekt.

Stärkste Schmerzlinderung bereits bei 400 mg

Ceiling – das ist englisch für die Decke über unserem Kopf. Und so, wie die Decke einen Raum begrenzt, scheint auch der schmerzlindernde Effekt Grenzen zu haben. Ibuprofen scheint nämlich bereits bei einer Dosis von 400 mg seine maximale Schmerzwirkung zu entfalten – eine höhere Dosis einzunehmen, macht wahrscheinlich wenig Sinn. In einer aktuellen Studie haben Forscher*innen dazu Patient*innen mit Schmerzen nach einer Weisheitszahns-Operation untersucht.

Die Patient*innen erhielten eine Einzeldosis von entweder 400 mg, 600 mg oder 800 mg Ibuprofen, anschließend wurde die Schmerzlinderung verglichen. Dabei zeigte sich: Die 800 mg Tablette lindert den Schmerz nicht bedeutend mehr als die 400 mg Tablette. Die Forscher*innen schließen daraus, dass eine Einzeldosis Ibuprofen maximal 400 mg betragen sollte – und das bis zu 3 mal am Tag. Auf höhere Dosierungen sollte verzichtet werden, denn dadurch steige nur das Risiko von Nebenwirkungen.

Zur Entzündungshemmung braucht es höhere Dosen

Ibuprofen besetzt und blockiert im Körper bestimmte Rezeptoren, die Schmerzen vermitteln. Sind ab einer bestimmten Dosis alle Rezeptoren durch das Arzneimittel besetzt, ist die maximale Wirkung erreicht und der Ceiling-Effekt tritt ein. Weitere Moleküle eines Medikamentes finden dann keine Ansatzstelle mehr, wo sie wirken könnten. Der Ceiling-Effekt bei Ibuprofen gilt allerdings nur für die Schmerzbekämpfung. Ibuprofen wirkt auch anti-entzündlich und wird beispielsweise bei rheumatischen Erkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis verordnet. Hier können Einzeldosen von 800 mg erforderlich sein, da die anti-entzündliche Wirkung von Ibuprofen erst bei einer höheren Dosierung einsetzt.

Quellen:

25.02.2025 | Von: Dr. Tobias Höflein; Bild: mauritius images / Aleksandr Davydov / Alamy / Alamy Stock Photos

 

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vom 24.02.2025

Schwangere sollten Jod einnehmen

Schon vor der Empfängnis starten

Jodtabletten sind ein einfaches Mittel, um den während der Schwangerschaft erhöhten Jodbedarf sicherzustellen.

Schwangere brauchen vermehrt Jod – und das am besten schon vor der Empfängnis. Jodreiche Ernährung reicht für die Versorgung meist nicht aus. Expert*innen empfehlen deshalb, das Spurenelement in Form von Tabletten einzunehmen.

Ohne Schilddrüsenhormone geht es nicht

Jod ist ein wichtiger Bestandteil der Schilddrüsenhormone. Und die sind wiederum unentbehrlich für den Organismus: Sie regulieren Stoffwechselprozesse, wirken auf Herz und Kreislauf und aktivieren die Nieren- und Darmtätigkeit. Außerdem haben Schilddrüsenhormone einen großen Einfluss auf die Nervenzellen und damit sowohl auf die Psyche als auch auf das Denkvermögen.

Eine ganz besondere Aufgabe erfüllen Schilddrüsenhormone in Bezug auf Wachstum und Reifung des ungeborenen Kindes im Mutterleib. Weil sich dessen eigene Schilddrüse erst im zweiten Teil der Schwangerschaft ausbildet, braucht das Kind von Anfang an mütterliche Schilddrüsenhormone. Fehlen diese, weil die Mutter unter einem Jodmangel leidet, drohen schwere Entwicklungsstörungen und Fehlbildungen. Außerdem ist ein mütterlicher Jodmangel mit einer erhöhten Rate an Fehl- und Totgeburten verbunden.

Neue Fettdepots schlucken Hormone

Doch nicht nur der zusätzliche Hormonbedarf des Embryos oder Fetus führt dazu, dass Schwangere mehr Jod brauchen. Durch die Anpassung des mütterlichen Organismus an die Schwangerschaft verändern sich Blutvolumen und Fettdepots und damit die Jodverteilung im Körper. Außerdem scheiden die Nieren mehr von dem Spurenelement aus. Die hohen Östrogenspiegel bewirken außerdem, dass die Schilddrüsenhormone stärker an Eiweiße gebunden sind und weniger aktiv sind.

Aus all diesen Gründen müssen Schwangere mehr Schilddrüsenhormone bilden und brauchen dafür vermehrt Jod. Die tägliche Gesamtzufuhr soll etwa 230 µg betragen (bei Stillenden 260 µg). Um solch hohe Mengen zu gewährleisten, empfehlen Expert*innen die Einnahme von 100 bis 150 µg Jod am Tag. Daneben sollte auch über die Nahrung ausreichend Jod aufgenommen werden, z. B. in Form von Milch und Milchprodukten oder Meeresfisch.

Raucherinnen besonders gefährdet

Besonders auf eine ausreichende Jodzufuhr achten sollten zudem Veganerinnen, weil der völlige Verzicht auf tierische Produkte einen Jodmangel noch wahrscheinlicher macht. Auch Raucherinnen sind gefährdet: Das im Rauch enthaltene Thiocyanat hemmt den Jodtransport in die Schilddrüse und damit die Bildung von Schilddrüsenhormonen.

Quelle: pta heute

24.02.2025 | Von: Dr. med Sonja Kempinski; Bild: Andrey_Popov/shutterstock.com

 

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vom 22.02.2025

Gesundes Fasten im Ramadan

Den neunten Monat gut durchleben

Das abendliche Fastenbrechen wird im Ramadan traditionell mit Datteln begonnen.

Für gläubige Muslime und Muslima beginnt am Abend des 28. Februar 2025 der diesjährige Fastenmonat Ramadan - also die Zeit, in der die Verbindung zu Gott vertieft wird. Während das Fasten für etliche Menschen körperlich positive Auswirkungen hat, wird es für manche zum Problem. Das gilt insbesondere für Kranke, Alte und diejenigen, die Arzneimittel benötigen. Mit einer guten Planung lassen sich jedoch gesundheitliche Risiken vermeiden.

Ein Monat Verzicht und Gebet

Der Ramadan ist der neunte Monat im islamischen Kalender und hat für Muslime und Muslima eine ganz besondere Bedeutung. Er erinnert an die Zeit, in der dem Propheten Mohammed der Koran offenbart wurde. In diesem Monat vertiefen die Gläubigen ihre Beziehung zu Gott, indem sie sich intensiv dem Gebet und dem Koran widmen. Außerdem ist ein Ziel der Fastenzeit, sich in Selbstbeherrschung und Verzicht zu üben. Deshalb darf von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nicht gegessen und getrunken werden, zudem sind Rauchen und Geschlechtsverkehr verboten.

Gegessen und getrunken wird im Ramadan zwei Mal täglich: Bei der Morgenmahlzeit Sahur, die vor Sonnenaufgang zwischen 3 und 4 Uhr stattfindet und abends. Das Fastenbrechen nach Sonnenuntergang wird Iftar genannt und ist oft ein gemeinschaftliches Ereignis mit der Familie und Freunden. Die tägliche Dauer des Fastens variiert nach geographischer Lage und Zeitpunkt. In Deutschland beträgt sie 2025 etwa 13 bis 15 Stunden, in Berlin dauert sie aufgrund der nördlicheren Lage etwa 15 Minuten länger als in München.

In Deutschland feiern etwa fünf Millionen Menschen den Ramadan und fasten in dieser Zeit. Es gibt jedoch einige Personengruppen, die laut Koran aufgrund ihrer besonderen Umstände von dieser Pflicht befreit sind. Sie sollen das Fasten zu einem späteren Zeitpunkt nachholen, z. B. im Winter, wenn die Tage kürzer sind. Eine weitere Alternative ist, statt zu fasten Bedürftigen zu helfen. Diese Form der Kompensation ist die sogenannte Fidya. Sie besteht aus der Speisung einer Person, wobei der Betrag meist gespendet wird. 2025 beträgt der Richtwert pro Tag etwa 12 Euro. Zu den vom Fasten befreiten Gruppen gehören

  • Kranke,
  • schwangere, menstruierende und stillende Frauen,
  • altersschwache Menschen,
  • Reisende.

Hinweis: Jungen und Mädchen unter 14 Jahren sind generell von der Fastenpflicht befreit. Sie müssen deshalb weder Fidya zahlen noch den Fastenmonat nachholen.

Auswirkungen auf den Körper

Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Nahrung und Flüssigkeit zu verzichten hat Folgen für den Körper. Durch die mangelnde Flüssigkeitszufuhr sinkt der Blutdruck, es kann zu Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen und Müdigkeit kommen. Um dies zu vermeiden, sollten Fastende in der erlaubten Zeit ausreichend trinken. Tritt ausgeprägter Schwindel auf, ist es Zeit, das Fasten zu unterbrechen und langsam Flüssigkeit und Salz und Zucker zu sich zu nehmen. Werden die Beschwerden nicht besser, sollte eine Ärzt*in aufgesucht werden.

Auch die verringerte Nahrungsaufnahme hat ihre Auswirkungen. Sobald die Energie der frühmorgendlichen Mahlzeit verbraucht ist, nutzt der Organismus seine gespeicherten Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße. Einige Studien zeigen, dass Übergewichtige im Ramadan Körperfett und damit Gewicht verlieren. Um nach der Fastenzeit nicht wieder zuzunehmen, muss allerdings die Ernährung langfristig umgestellt werden.

Der Fastenmonat soll sich auch positiv auf die Blutfette auswirken. Sowohl Cholesterin als auch Triglyceridspiegel sinken durch das ausgeprägte „Intervallfasten“. Die Insulinempfindlichkeit verbessert sich ebenfalls, weshalb Typ-2-Diabetiker*innen profitieren können. Zudem gibt es Hinweise auf eine antientzündliche Wirkung und die Linderung von Autoimmunerkrankungen. Hier müssen die Untersuchungen noch vertieft werden, um allgemeingültige Aussagen zu treffen.

Hinweis: Das Fasten hat offenbar positive Effekte auf die Psyche, zumindest, wenn man die ersten schwierigen Tage geschafft hat. Viele Menschen berichten, dass sie im Ramadan zu einer besonderen geistigen Klarheit finden und sich ihr Stress abbaut.

Tipps für das gesunde Ramadan-Fasten

Das lange tägliche Fasten ist für den Organismus eine Herausforderung. Damit es gut vertragen wird, helfen folgende Tipps:

  • Sowohl zur Morgenmahlzeit als auch beim abendlichen Fastenbrechen ist es wichtig, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Basis sind kalorienarme Getränke wie zuckerfreier Tee oder Saftschorle. Smoothies, Säfte und Milch helfen, Vitamine und Mineralstoffe zuzuführen. Sie sollten jedoch in Maßen genossen werden.
  • Energie für den Fastentag liefern Müsli aus Vollkornprodukten, angereichert mit Nüssen, Saaten, Joghurt und Früchten.
  • Besonders beliebt zum Fastenbrechen sind selbstgekochte Suppen. Sie enthalten sowohl Nährstoffe als auch Flüssigkeit. Gut geeignete Zutaten dafür sind Linsen, Bohnen und Vollkornnudeln.
  • Ebenfalls empfohlen werden Currys aus Fisch, Eiern und Hülsenfrüchten, für Fleischfreunde auch mit aus islamkonformem Fleisch. Dazu sind Brot, Reis und Kartoffeln ideal.
  • Meiden sollte man stark gezuckerte Speisen und Getränke, da sie den Blutzuckerspiegel schnell und stark in die Höhe treiben. Traditionell sind Datteln gut zum Fastenbrechen: Sie sind süß und liefern Kalium und Ballaststoffe. Auch Obst und andere Trockenfrüchte eignen sich, die Lust auf Süßes zu stillen.
  • Besonders ungünstig sind hoch verarbeitete, industrielle Lebensmittel. Sie enthalten vor allem Zucker, Fette und Salz und wenig gesunde Inhaltsstoffe. Besser ist es, frisch zu kochen.

Tipp: Sport sollte man im Ramadan nach der abendlichen Mahlzeit treiben. Dann sind die Energie- und Flüssigkeitsreserven wieder aufgefüllt. Beim Training am Nachmittag sind Fastende weniger reaktionsschnell und ermüden leichter, was die Verletzungsgefahr erhöht.

Wann wird Fasten riskant?

Fasten ist nicht für alle Menschen ideal. Deshalb hat der Koran auch beispielsweise Kranke von der Fastenpflicht befreit, sie können stattdessen die Fidya leisten. Möchten sie trotzdem das Fastenritual mitmachen, sollten sie vorher ihre behandelnde Ärzt*in aufsuchen. Idealerweise findet die Beratung ein bis drei Monate vor dem Ramadan statt. In dieser Zeit können Medikamente auf Präparate mit längerer Halbwertszeit umgestellt und Einnahmezeitpunkte verschoben werden. Dies darf allerdings nur unter ärztlicher Aufsicht geschehen.

Keinesfalls fasten sollten Menschen mit fortgeschrittener Herzschwäche (Herzinsuffizienz NYHA III und IV), nicht kontrolliertem Diabetes und chronischer Nierenschwäche (Stadium 4 und 5). Ein mäßiges oder niedriges Risiko für Fastenkomplikationen haben Menschen mit Bluthochdruck, stabiler Angina pectoris, einem Schlaganfall in der Vergangenheit und einer gut kontrollierten Epilepsie. Sie können nach ärztlicher Rücksprache fasten, wenn sie ausreichend schlafen, nachts gesund essen und ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren.

Ramadan und Arzneimittel

Für Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen, kann Ramadan zur Herausforderung werden. Denn bei Tageslicht dürfen weder orale (Tabletten, Kapseln etc.) noch nasale (Nasentropfen und -sprays) noch rektale (Zäpfchen, Schäume) Arzneimittel eingenommen bzw. verwendet werden. Bei Augen- und Ohrentropfen sowie bei Sprays sind die Glaubensgelehrten nicht einig.

Erlaubt sind jedoch subkutane und intramuskuläre Spritzen, lokale Cremes und Pasten sowie wirkstoffhaltige Pflaster. Aber Achtung: Letztere sind nur gestattet, wenn sie therapeutisch wirken. Das ist z. B. bei Fentanyl zur Schmerzbehandlung der Fall sowie bei Hormonen zur Ersatztherapie und Rotigotin zur Therapie eines Morbus Parkinson. Nikotinpflaster und jede andere Nikotinersatztherapie sind im Ramadan nicht erlaubt.

Einige häufig verwendete Arzneimittel sind im Ramadan kritisch, weil sie besonders regelmäßig oder mehrmals täglich einzunehmen sind. Nach Rücksprache mit der behandelnden Ärzt*in sind folgende Optionen möglich:

  • Schilddrüsenmedikamente. Levothyroxin-haltige Arzneimittel werden einmal täglich nüchtern direkt nach dem Aufstehen und eine halbe Stunde vor dem Frühstück eingenommen. Dies lässt sich im Ramadan einfach vorverlegen, ohne das Probleme entstehen.
  • Antibiotika. Etliche Antibiotika müssen in einem strengen Rhythmus eingenommen werden. Wenn klar ist, dass Erkrankte fasten möchten, kann die Ärzt*in den Wirkstoff manchmal auf ein langwirkendes, einmal täglich einzustellendes Präparat umstellen. Bei Mittelohrentzündung oder Hautinfektionen ist beispielsweise Azithromycin eine solche Option. Unkomplizierte Harnwegsinfektionen bei Frauen werden häufig ohnehin mit einer Einmalgabe eines Antibiotikums behandelt, die auch nachts erfolgen kann.
  • Diuretika. Weil im Ramadan bei Tageslicht auch auf Flüssigkeit verzichtet wird, muss die Dosis von Diuretika meist reduziert werden. Dies darf nur in Absprache mit der behandelnden Ärzt*in erfolgen.
  • Opioide. Als Tropfen oder Tabletten eingenommene Opioide können auf Pflaster umgestellt werden.

Etliche Arzneistoffe haben eine besonders geringe therapeutische Breite – das heißt, dass sie nur in sehr genauer Dosierung sowohl wirken, als auch sicher sind. Nimmt man sie wegen des Fastens in zu langen Abständen ein, haben sie keinen Effekt mehr. „Auf Vorrat“ einnehmen ist ebenso keine Option: Wird das Einnahme-Intervall verkürzt, kann das Medikament zu stark wirken und sogar schaden. Lassen sich diese Arzneistoffe nicht ersetzen, raten Expert*innen vom Fasten ab. Zu solchen Medikamenten gehören u.a. etliche Antiepileptika, Krebsmedikamente, Herzmedikamente zur Stabilisierung des Rhythmus und Opioide zur Schmerzbekämpfung.

Soll eine Therapie neu beginnen, lässt sie sich vielleicht auf die Zeit nach Ramadan verschieben. Auch dies gehört mit der behandelnden Ärzt*in besprochen.

Hinweis: Jede Umstellung von Medikamenten muss ärztlich begleitet sein. Wer plant, alle Arzneien einfach gleichzeitig einzunehmen, riskiert schwere Nebenwirkungen.

Fasten und Diabetes

Eine besondere Herausforderung beim Ramadan ist der Diabetes. Die ungünstig verteilte Nahrungsaufnahme birgt Gefahr für Unter- und Überzuckerung. Patient*innen mit Diabetes sollten deshalb frühzeitig mit ihrer Ärzt*in besprechen, wie sich der Zucker im Ramadan gut einstellen lässt. Einige Wirkstoffe kann man an die geänderten Umstände anpassen. Sonst dreimalig eingenommenes Metformin lässt sich für den Fastenmonat auf eine abendlich und eine morgendliche Dosis aufteilen (Zwei Drittel/ein Drittel). Die geringste Gefahr für Unterzuckerungen haben Gliflozine. Bei ihnen ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Diabetiker*innen wird generell geraten, die Abendmahlzeit so früh wie möglich einzunehmen. Dabei sollten vor allem komplexe Kohlenhydrate auf den Speiseplan, z. B. Vollkornprodukte. Sie treiben den Blutzucker nicht so schnell in die Höhe wie Zucker und beugen Unterzuckerungen länger vor. Von den traditionell abends verzehrten Datteln sollten Diabetiker*innen nicht mehr als drei essen. Außerdem ist es wichtig, den Blutzucker häufiger als sonst zu kontrollieren. Im Notfall ist die Einnahme von Traubenzucker erfroderlich, auch wenn dies das Fasten bricht.

Nicht am Ramadan teilnehmen sollten aus ärztlicher Sicht Diabetiker*innen mit einem hohen Risiko für Komplikationen. Das gilt u.a., wenn der Diabetes schlecht eingestellt ist, Unterzuckerungen nicht gut wahrgenommen werden und in den letzten drei Monaten vor Ramadan eine Blutzuckerentgleisung mit Ketoazidose aufgetreten ist.

Hinweis: Für Diabetespatient*innen können anstrengende körperliche Tätigkeiten während des Fastens gefährlich werden. Grund dafür ist das erhöhte Risiko für Unterzuckerung und Dehydratation. Empfohlen werden stattdessen leichte körperliche Aktivitäten wie Spazierengehen.

Fasten und Schwangerschaft

Laut Koran sind Schwangere sind von der Fastenpflicht befreit. Sie können das Fasten später nachholen oder Kompensation leisten. Doch viele gläubige Muslima wollen trotz Schwangerschaft am Ramadan teilnehmen. Entscheiden sie sich dazu, sollte ihr Gesundheitszustand engmaschig überwacht werden.

Nicht empfohlen wird das Ramadan-Fasten denjenigen Schwangeren, die generell unter niedrigem Blutdruck leiden oder schon einmal das Fasten nicht gut vertragen haben. Generell ärztlich vom Fasten abgeraten wird werdenden Müttern mit Nierenproblemen, insulinpflichtigem Diabetes oder transplantierten Organen.

Gesunde Schwangeren können fasten, sollten dies aber nicht im ersten Schwangerschaftsdrittel tun. Denn die reduzierte Kalorienzufuhr in diesem Zeitraum erhöht das Risiko, dass das Kind mit einem erniedrigten Geburtsgewicht auf die Welt kommt. In einer deutschen Studie waren die Neugeborenen von Frauen, die in dieser Zeit gefastet hatten, etwa 70 g leichter als die Kinder von Müttern, die normal gegessen hatten. Ab dem zweiten Trimenon dürfen gesunde Frauen mit unkomplizierten Schwangerschaftsverlauf am Ramadan teilnehmen. Hinweis: Stillenden Müttern wird empfohlen, nicht zu fasten. Kommt es zu einem Mangel wichtiger Nährstoffe wie Vitamin B12 und Zink, drohen schwere Schäden beim Säugling.

Quellen: DAZ 2022, 13: 24, ptaheute, gelbe-liste.de

22.02.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Connect Images / Eugenio Marongiu

 

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vom 20.02.2025

Frühwarnzeichen für MS bei Teenagern

Haut und Augen betroffen

Vor allem Doppelbilder und Probleme beim Fokussieren können bei jungen Patient*innen auf eine Multiple Sklerose hinweisen.

Die Multiple Sklerose beginnt gar nicht so selten schon im Teenageralter. Je früher sie erkannt wird, desto besser sind die Behandlungserfolge. Vorboten können auf die Entwicklung der Erkrankung hinweisen.

13500 Neu-Erkrankte pro Jahr

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die das zentrale Nervensystem betrifft. Dabei zerstört das körpereigene Immunsystem die schützenden Myelinscheiden der Nervenfasern. Die Erkrankung verläuft in Schüben und kann langfristig zu Lähmungen führen. In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 13500 Menschen neu an einer MS, 10% davon in einem Alter unter 18 Jahren.

Es gibt Hinweise, dass Betroffene schon vor dem Ausbruch der Erkrankung unspezifische Zeichen dafür aufweisen. Ob dies auch für Kinder gilt, haben nun Forschende vom Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung untersucht. Dazu analysierten sie die Daten von über 1000 Kindern und Jugendlichen mit MS-Diagnose. Als Vergleich dienten gesunde Kinder und Jugendliche und solche mit einer juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA), einer anderen Autoimmunerkrankung.

Missempfindungen und Sehstörungen

Fast drei Viertel der MS-Betroffenen war weiblich, das Durchschnittsalter bei Diagnose lag bei 15,7 Jahren. Drei Symptome waren bei Kindern und Jugendlichen mit MS deutlich häufiger als bei den Gesunden und den JIA-Erkrankten:

  • Missempfindungen auf der Haut
  • Sehstörungen wie Doppelbilder oder verschwommenes Sehen
  • Störung der Refraktion und Akkomodation, d.h. Probleme beim Fokussieren (Scharfstellen) von Objekten.

Sehstörungen und Gefühlsstörungen an der Haut sollten bei Kindern immer ernst genommen werden, da sie Vorboten einer MS sein können. Dies gilt insbesondere, wenn sie mit unerklärlicher Müdigkeit und Schwäche oder klinisch typischen MS-Beschwerden einhergehen wie Muskelschmerzen, Knochen- und Gelenkschmerzen.

Quelle: SpringerMedizin

20.02.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Westend61 / Clique Images

 

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Copyright: mauritius images / Westend61 / Xavier Lorenzo

vom 19.02.2025

Gassigehen senkt Sturzrisiko

Hund anleinen und losmarschieren

Der tägliche Hundespaziergang tut Senior*innen in vielerlei Hinsicht gut.

Der tägliche Hundespaziergang sorgt bei Frauchen und Herrchen nicht nur für Bewegung und frische Luft. Ältere Menschen profitieren auch davon, dass ihr Sturzrisiko sinkt.

Gut für Herz und Gehirn

Hunde sind für die Gesundheit des Menschen in vielerlei Hinsicht nützlich. Bereits 15 Minuten Gassigehen täglich verringern das Schlaganfallrisiko, wie aktuelle Studien zeigen. Doch nicht nur das Herz-Kreislauf-System profitiert von der vermehrten Bewegung. Auch die Gefahr hinzufallen nimmt durch regelmäßige Spaziergänge mit dem Hund deutlich ab.

Das haben irische Forschende in einer Langzeitstudie mit gut 4000 Personen herausgefunden. Die über 60-jährigen Männer und Frauen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Gruppe 1 waren diejenigen, die mindestens vier Mal pro Woche mit ihrem Hund einen Spaziergang machten. Gruppe 2 bestand aus den Personen, die keinen Hund hatten oder nur unregelmäßig auf Gassitour gingen.

Deutlich weniger Stürze und Angst davor

Verglichen wurden die beiden Gruppen in puncto Sturzhäufigkeit, Angst vor Stürzen und ihren Angaben zur Beweglichkeit. Außerdem unterzogen sich alle Teilnehmenden dem Timed-up-and-Go-Test (TUG). Damit kann man insbesondere bei älteren Menschen Mobilität und Sturzrisiko messen.

Das Ergebnis: Regelmäßige Gassigänger*innen schnitten beim TUG deutlich besser ab. Sie waren aber nicht nur im Test mobiler. Sie erfreuten sich nach ihren eigenen Angaben auch insgesamt einer besseren Beweglichkeit. Zudem stürzten sie im Studienzeitraum auch seltener aus unbekannten Gründen. Passend dazu hatten sie weniger Angst vor dem Hinfallen. Das ist besonders wichtig, denn diese Angst hält alte Menschen oft von körperlicher Aktivität ab.

Zum Gassigehen ermutigen

Ältere Menschen sollten deshalb ermutigt werden, regelmäßig mit ihrem Hund spazieren zu gehen, sagen die Forschenden. Das erhält nicht nur die Beweglichkeit, es senkt auch die Zahl der Stürze – die im Alter oft mit einer Oberschenkelhalsfraktur enden können.

Quelle: Ärztezeitung

19.02.2025 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Westend61 / Xavier Lorenzo

 

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