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Aktuelle News

Hier stellen wir Ihnen, nach Datum sortiert, aktuelle News aus unterschiedlichen Bereichen zur Verfügung.

Ihre Apotheke in Herbseiten

22.10.2024

Copyright: Corbis Photography/Veer

Knochengesund im Alter

Aktiv leben mit Osteoporose

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21.10.2024

Copyright: mauritius images / Tommaso altamura / Alamy / Alamy Stock Photos

Wie Stress dick macht

Kontrollverlust und wenig Schlaf

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19.10.2024

Copyright: mauritius images / Ildar Abulkhanov / Alamy / Alamy Stock Photos

Mitesser und Pickel weg-pflegen

Bei leichter Akne und unreiner Haut

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18.10.2024

Copyright: mauritius images / Caia Image / Trevor Adeline

Immer mehr kurzsichtige Kinder

Weltweit steigende Zahlen

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17.10.2024

Copyright: mauritius images / Quality Stock / Alamy / Alamy Stock Photos

Neue Creme gegen Jucken und Schmerz

Chronisches Handekzem

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16.10.2024

Copyright: mauritius images / Angela Hampton Picture Library / Alamy / Alamy Stock Photos

Handystrahlung macht keinen Krebs

Falscher Alarm

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15.10.2024

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Mit Antazida gegen Sodbrennen?

Nur bei sporadischen Beschwerden

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14.10.2024

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7 Fakten gegen Impfmythen

Schluss mit den Ammenmärchen!

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11.10.2024

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Infektionsschutz in der Schwangerschaft

Impfungen & Verhaltenstipps

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10.10.2024

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HPV-Impfung schützt vor Krebs

Gefährliche Impfmüdigkeit

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vom 22.10.2024

Knochengesund im Alter

Aktiv leben mit Osteoporose

Krafttraining stärkt die Muskulatur - und wirkt so dem Knochenschwund entgegen.

Bei Erwachsenen bildet sich die Knochenmasse kontinuierlich zurück. Schreitet der Abbau zu schnell voran, drohen Knochenbrüche. Bewegung und gesunde Ernährung helfen den Knochen zu festigen.

Mit 30 geht’s bergab

Schon ab dem 30. Lebensjahr verringert sich die Knochenmasse. Bei manchen Menschen schneller als bei anderen. Vollzieht sich der Abbau zu schnell, spricht man von Osteoporose. Ursächlich ist meist eine chronische Stoffwechselerkrankung. Genetische Vorbelastung, ein ungesunder Lebensstil sowie Hormonmangel erhöhen das Risiko an Osteoporose zu erkranken. Besonders Frauen merken ab der Menopause einen deutlichen Abfall in der Knochendichte. Der Grund: Die weiblichen Geschlechtshormone sind wichtig für den Knochenaufbau - fehlen jedoch ab der Menopause. Doch auch junge Menschen beeinflussen durch ihren Lebensstil ihre Knochengesundheit stark. Deshalb lohnt es sich, schon im jungen Alter der Osteoporose vorzubeugen.

Kalzium stärkt die Knochen

Kalzium und Vitamin D halten den Knochen stabil und belastbar. Auch wenn die Osetoporose bereits eingesetzt hat, verbessert eine gesündere Ernährung mit viel Kalzium und Vitamin D den Krankheitsverlauf. Sie stecken vor allem in Fisch und Milchprodukten. Diese Lebensmittel sollten deshalb mehrmals pro Woche auf den Teller kommen, um einem vorzeitigen Knochenabbau entgegenzuwirken. Um sicherzugehen, sollte der Vitamin-D-Spiegel regelmäßig durch Bluttests kontrolliert wird. Wer unter einem Mangel leidet, greift dann am besten auf Nahrungsergänzungsmittel zurück - am besten aus der Apotheke.

Im Idealfall sollte die Behandlung auch regelmäßigen Sport umfassen. Beim Sport bauen sich Muskeln auf, die den Knochen stützen. Dadurch senkt sich das Risiko für Brüche. Allerdings sollten Osteoporose-Patient*innen Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko wie Ski fahren oder Skaten besser nicht betreiben. Ratsam sind Sportarten wie Kraftsport oder Aerobic.

Quelle: In Form

22.10.2024 | Von: Sandra Göbel; Bild: Corbis Photography/Veer

 

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vom 21.10.2024

Wie Stress dick macht

Kontrollverlust und wenig Schlaf

Frauen greifen im Stress besonders gern zu Süßem.

Dass Stress dick macht, haben viele schon am eigenen Leib erfahren. Doch welche Mechanismen sind für die zusätzlichen Pfunde verantwortlich?

Alarmreaktion mit Pferdefuß

Stress ist eigentlich dafür da, dem Menschen in einer gefährlichen Situation eine Flucht- oder Angriffsreaktion zu ermöglichen. Kurzfristig steigt deshalb die Leistungsfähigkeit – und das ist in Situationen wie Sportwettkämpfen oder Prüfungen durchaus erwünscht.

Hält Stress jedoch lange an, kann er den Körper krank machen und Übergewicht begünstigen. Manche Menschen legen dabei innerhalb kürzester Zeit viele Kilos zu. Dahinter stecken verschiedene Mechanismen.

Cortisol macht Heißhunger

Eines der Stresshormone, die beim Menschen zum inneren Angriff blasen, ist Adrenalin. Es lässt den Blutzucker ansteigen und bringt damit Hirn und Muskeln auf Hochtouren. Gleichzeitig nimmt in der Angriffs- und Fluchtphase der Hunger zunächst ab. Danach kommt es durch Cortisol, ein weiteres Stresshormon, zu Heißhunger. Denn der Körper will verbrauchte Energiereserven wieder auffüllen. Bei Dauerstress bleiben die Cortisolspiegel hoch – und das führt langfristig zu Fett- und Wassereinlagerung. Vor allem das Bauchfett nimmt dabei kräftig zu.

Dauerstress geht zudem oft Hand in Hand mit schlechtem Schlaf. Und Schlafmangel ist auf längere Sicht ebenfalls mit einer Gewichtszunahme verbunden. Dahinter stecken Stoffwechselprozesse, die zu Muskelabbau, erhöhten Blutzuckerspiegeln und schließlich zu einem vermehrten Fettaufbau im Fettgewebe unter der Haut führen.

Emotionales Essen am wichtigsten

Hauptgrund für die Gewichtszunahme unter Dauerstress ist jedoch das psychisch bedingte veränderte Essverhalten. Forscher*innen sprechen dabei von „emotionalem Essen“. Die Gestresste versucht, durch Nahrung einen Puffer zwischen sich und die schwierige Situation zu schaffen. Weil der Stress gleichzeitig die Selbstkontrolle vermindert, läuft die Nahrungsaufnahme oft aus dem Ruder.

Vor allem Frauen neigen dann dazu, ungesünder und mehr zu essen. Greifen sie dabei zu Süßwaren, schütten die Gehirnzellen durch den Zucker vermehrt Glückshormone wie Dopamin aus. Von dieser Belohnung kann der Körper nicht genug bekommen. Die Folge: Der Zuckerkonsum steigt und das Körpergewicht steigt mit. Auch viele Männer essen in Stressphasen mehr. Zusätzlich greifen sie jedoch vermehrt zu Alkohol – und der schlägt sich bekanntermaßen ebenfalls in Bauchfett nieder.

Quelle: ptaheute

21.10.2024 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Tommaso altamura / Alamy / Alamy Stock Photos

 

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vom 19.10.2024

Mitesser und Pickel weg-pflegen

Bei leichter Akne und unreiner Haut

Störende Pickel lassen sich mit Abdeckstiften oder speziellen Pflastern plus Make up ganz gut verstecken.

Die Akne ist mit ihren Pickeln und Mitessern eine weit verbreitete Hauterkrankung. Vor allem bei leichteren Fällen kann eine gezielte Hautpflege das Erscheinungsbild bessern. Tipps gibt es dafür viele, sie reichen von Peelings über Sonnenlicht bis zur Ernährung. Doch was ist hilfreich, und was schadet eher?

Unreine Haut plagt fast jeden einmal

Unreine Haut und die mildeste Form der Akne sind eng miteinander verwandt und ihre Übergänge fließend. Beide zeichnen sich durch vermehrte Talgproduktion und verstopfte Hautporen aus, die sich zu Mitessern und Pickeln auswachsen. Bei der leichten Form der Akne kommt es im Vergleich zur unreinen Haut häufiger zu entzündlichen Pusteln.

Ob unreine Haut oder milde Akne: In der Pubertät sind aufgrund der Hormonumstellung fast alle Jungen und Mädchen davon betroffen. Meist verschwinden die Hautprobleme danach wieder. Doch nicht bei allen: Etwa 20% der Erwachsenen leiden weiter an den typischen Symptomen, Frauen häufiger als Männer.

Oft werden die Hautprobleme als sehr belastend empfunden. Deshalb gibt es auch viele Ratschläge und noch mehr Lotionen, Gesichtswasser und Cremes, um die ungeliebten Pickel und Mitesser loszuwerden. Doch bei unreiner Haut und milder Akne hilft viel nicht viel: Im Gegenteil, eine zu intensive Pflege, womöglich auch mit immer wieder wechelnden Produkten, kann die Haut reizen und die Hautprobleme noch verstärken.

Hinweis: Die verschiedenen Akneformen unterscheiden sich in ihrer Ausprägung. Bei der milden Akne überwiegen Mitesser. Kommt es zu immer mehr entzündlichen Pickeln, die sich auch auf Brust und Rücken ausbreiten, handelt es sich um die mittelschwere und die schwere Form der Akne. Sie benötigen zusätzlich zur Hautpflege eine medikamentöse Therapie.

Grundlage: die Hautreinigung

Die zu Mitessern und Pickeln neigende Haut bedarf einer besonderen Pflege. Diese fängt mit der Reinigung an. Ihr Ziel ist, den übermäßig produzierten Talg zu entfernen. Gereinigt wird das Gesicht am besten dann, wenn sich die Haut fettig anfühlt. Das ist individuell unterschiedlich: Bei manchen Betroffenen reicht die abendliche Hautreinigung, für andere ist es besser, dies morgens und abends zu tun. Übermäßiges Waschen ist ungünstig, denn dadurch wird die Haut ausgetrocknet und gereizt.

Nicht nur die Häufigkeit des Waschens, auch das Reinigungsmittel muss an die unreine Haut angepasst werden. Normale Seifen sind dafür ungeeignet. Sie haben einen hohen pH-Wert, wodurch sie die Haut irritieren und Entzündungen begünstigen können. Empfohlen werden deshalb seifenfreie Produkte mit einem der Haut angepassten pH-Wert von 5,5. Wichtig: Das Produkt sollte nicht parfümiert sein, denn Duftstoffe können die empfindliche Haut ebenfalls reizen.

In der Apotheke sind spezielle, unparfümierte Reinigungsgele erhältlich. Sie enthalten neben passenden waschaktiven Substanzen zusätzliche Wirkstoffe wie Salicylsäure oder Zink. Zink mattiert die Haut, und Salicylsäure fördert die Abschuppung abgestorbener Zellen.

Hinweis: Junge Männer mit unreiner Haut oder Akne haben noch ein zusätzliches Problem: den Bartwuchs. Es gibt allerdings kaum Untersuchungen darüber, welche Rasur am besten für die ohnehin gereizte Haut ist. Ob nass oder trocken, Expert*innen zufolge ist beides erlaubt. Viel wichtiger ist es, bei der Rasur besonders vorsichtig zu sein und die Haut nicht zu verletzen.

Mit Peelings die Pickel wegschrubben?

Viele Betroffene mit unreiner Haut haben das Bedürfnis, die Pickel und Mitesser regelrecht abzuschrubben. Tatsächlich kann man mit einem Peeling zwar nicht die Pickel, aber die abgestorbenen Hautschuppen entfernen. Auch das bessert das Hautbild langfristig oft deutlich.

Für die Aknehaut werden allerdings nur chemische Peelings mit Milchsäure oder Salicylsäure empfohlen. Sie fördern das Abfließen des Talgs und wirken dadurch der Bildung von Pickeln entgegen. Man sollte sie zunächst nur einmal wöchentlich anwenden. Wird das gut vertragen, kann man auf zwei Peelings pro Woche steigern. Nicht gepeelt werden darf die Haut bei starker Entzündung und ausgeprägten Eiterpickeln. Denn durch das Peeling wird die schon entzündete Haut nur weiter gereizt.

Hinweis: Von mechanischen Peelings mit Partikeln aus Kunststoff, Salzen oder Sand wird dagegen prinzipiell abgeraten. Zu groß ist die Gefahr, dass es dabei zu Mikroverletzungen und Entzündungen in der Haut kommt.

Ausdrücken oder nicht?

Pickel im Gesicht fordern geradezu auf, ausgedrückt zu werden. Vor allem bei Eiterpickeln fällt die Stelle danach etwas weniger ins Auge. Trotzdem sollte man an Pickeln nicht herummanipulieren. Denn durch den Druck kann der Eiter tiefer in die Haut gelangen und dort zu weiteren Entzündungen führen. Auch das Ausdrücken von Mitessern ist wenig erfolgversprechend. Meist gelingt es nicht vollständig, eher kommt es durch das Herumdrücken noch zu einer zusätzlichen Infektion.

Hygienischer und effektiver ist es, sich die Pickel in einem medizinischen Kosmetikstudio oder bei der Hautärzt*in professionell öffnen zu lassen. Dazu wird die Haut meist mit Dampf oder warmen Kompressen vorbereitet. Nach Weitung der Poren können die Pickel geöffnet und ausgedrückt und Mitesser entfernt werden. Oft benutzt man dazu auch spezielle Instrumente.

Hinweis: Pickel an der Nase oder an der Oberlippe darf man auf keinen Fall ausdrücken. Durch das Herumquetschen können Bakterien in die Blutbahn gelangen und über eine Verbindung zwischen den Gesichts- und Gehirnvenen das Gehirn erreichen. In der Folge droht eine lebensgefährliche Infektion.

Hautpflege im Pickelgebiet

Nach der Reinigung sollte die Haut gut gepflegt werden. Empfohlen werden leichte Öl-in-Wasser-Emulsionen, denn fetthaltige Salben auf Vaseline- oder Mineralölbasis verstopfen die Poren zusätzlich. Unreine Haut benötigt zudem viel Feuchtigkeit, deshalb sind feuchtigkeitsspeichernde Gele günstig.

Spezielle Präparate enthalten auch lipidhaltige Formulierungen. Dabei handelt es sich um komplexe biologische Moleküle, die den natürlichen Hautfetten ähneln. Sie verstopfen die Poren nicht, können aber tiefer in die Haut eindringen als die ölhaltige Fette und deshalb die Hautbarriere stärken.

Manchmal wird zur Pflege auch Benzoylperoxid empfohlen. Es wirkt antientzündlich und löst Mitesser auf. Außerdem setzt es in der Haut Sauerstoff frei und schädigt dadurch eventuell vorhanden Bakterien. Man sollte allerdings wissen, dass es zu Beginn der Anwendung zu einer vorübergehenden Verschlimmerung der Hauterscheinungen kommen kann. Benzoylperoxid steht als Gel, Creme und Lotion zur Verfügung und wird – je nach Packungsbeilage! –zweimal täglich dünn auf die befallenen Areale aufgetragen.

Hinweis: Benzoylperoxid hat eine bleichende Wirkung. Wimpern, Augenbrauen und Kleidung sollten deshalb damit nicht in Berührung kommen.

Pickel abdecken – aber wie?

Für das Abdecken von Pickeln und Mitessern gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ob Make-up, Puder oder Abdeckstifte, die Produkte dürfen nicht fetthaltig sein. Ansonsten können sie die Poren verstopfen und das Hautbild verschlechtern.

Auf dem Markt gibt es spezielle Serien, die für unreine oder Aknehaut besonders geeignet sind. Eine gute Auswahl und Beratung erhält man in der Apotheke. Auch die Hautärzt*in kann weiterhelfen.

Manchmal werden verschiedene Inhaltsstoffe der Präparate nicht gut vertragen. Die Haut rötet sich oder entstehen noch mehr Pickel. Dann sollte man das Produkt wechseln. Mit der Zeit findet man so selbst heraus, welches Make-up am besten vertragen wird.

Tipp: Einzelne Pickel lassen sich auch mit speziellen durchsichtigen Pickelpflastern abkleben, über die man Make-up oder Puder aufträgt. In vielen Fällen sind die Pickel dann kaum noch zu erkennen.

Sonne und Ernährung

Es kursieren viele Theorien darüber, was der Grund für Pickel ist – und genausoviele Ratschläge, wie man die Pickel los wird. Die wenigsten davon stimmen. Unfug sind zum Beispiel die Behauptungen, ausgiebiges Masturbieren, fettes Essen oder mangelnde Hygiene könnten dafür verantwortlich sein.

Hartnäckig halten sich auch Theorien, nach denen UV-Licht und Kohlenhydrate einen Einfluss auf Pickel und Hautunreinheiten haben . Der aktuelle Kenntnisstand dazu ist folgender:

  • UV-Licht: Manche Expert*innen glauben, dass Sonne und Solarium die Haut bei Akne verbessert, andere nehmen das Gegenteil an. Wissenschaftlich bewiesen ist eine günstige Wirkung von UV-Strahlung bisher nicht. Klar ist allerdings, dass die Haut unter zu viel Sonne oder Solarium leidet. Und dass sich Menschen mit Akne genauso vor Sonnenbrand schützen müssen wie Menschen ohne Hautprobleme. Dafür gibt es in der Apotheke spezielle Sonnencremes, die UV-Strahlung filtern ohne die Haut zusätzlich zu belasten oder Unreinheiten zu fördern.
  • Ernährung. Ähnlich widersprüchlich sind die Einschätzungen, ob spezielle Nahrungsmittel eine unreine Haut fördern. Bewiesen ist ein schädlicher Einfluss bisher nicht – auch nicht bei der oft angeschuldigten Schokolade. Viel diskutiert wird aktuell, dass eine besonders kohlenhydrathaltige Ernährung zur Entstehung von Akne beiträgt. Vor allem stark zuckerhaltige Lebensmittel stehen unter Verdacht. Gleiches wird auch von Milch und Fleisch behauptet. Ob sich das Hautbild bei Verzicht auf diese Nahrungsmittel bessert, konnte mit Studien noch nicht geklärt werden.

All diese Vermutungen haben dazu geführt, dass Betroffene zusätzlich verunsichert werden und bei sich selbst die Schuld für ihre Hautprobleme suchen. Etwa weil sie zu viel Schokolade essen oder zu wenig in der Sonne sind. Manche Betroffene vermeiden auch grundlos Speisen, die ihnen schmecken, und vermindern dadurch ihre Lebensqualität weiter. Das ist grundfalsch. Menschen mit unreiner Haut oder Akne können nichts für ihre Erkrankung. Akne entsteht nicht durch eine schlechte Ernährung oder eine mangelhafte Hygiene. Die Ursache der Hautprobleme sind vor allem Hormone und hormonelle Umstellungen, durch die die Haut zu einer vermehrten Produktion von Talg angeregt wird.

Hinweis: Unreine Haut und Akne können schwer auf die Psyche drücken und zu Depressionen führen. Wer aufgrund seiner Hautprobleme nicht mehr zurecht kommt, sollte sich psychologische Unterstützung suchen. Dabei helfen psychosoziale Beratungsstellen und die Telefonseelsorge.

Wenn gar nichts hilft…

Zum Glück lassen sich unreine Haut und milde Akne durch eine entsprechende Hautpflege oft gut in den Griff bekommen. Zudem erledigt sich das Problem bei den meisten Betroffenen nach Abschluss der Pubertät von selbst.

In manchen Fällen weiten sich die Hautproblemen aber auch aus. Es kommt zu immer mehr Entzündungen, die auch an Brust und Rücken aufblühen. Manchmal entwickeln sich einzelne Eiterpickel zu Knoten und Zysten und lassen nach dem Abheilen Aknenarben zurück.

In diesen Fällen ist eine entsprechende Hautpflege zwar Basis der Behandlung, reicht aber nicht aus. Dann kommen zusätzliche Medikamente ins Spiel, die ärztlich verordnet werden müssen. Dazu gehören Antibiotika als Creme zum Auftragen und als Tabletten zum Einnehmen, oft wird auch Azelainsäure zum Eincremen empfohlen.

Bleibt diese Behandlung erfolglos, sind Retinoide wie Isotretinoin eine Option. Die Substanz reduziert die Talgproduktion und wirkt gleichzeitig entzündungshemmend. Zu Beginn der Behandlung kann es zu einer Verschlechterung der Haut kommen, später bessert sich das Hautbild oft erheblich.

Hinweis: Retinoide dürfen keinesfalls von Schwangeren oder gebärfähigen Frauen, die nicht verhüten, eingenommen werden. Sie verursachen schwerwiegende Fehlbildungen und neurologische Schäden beim Ungeborenen. Am kritischsten ist die Zeit im ersten Schwangerschaftsdrittel.

19.10.2024 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Ildar Abulkhanov / Alamy / Alamy Stock Photos

 

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vom 18.10.2024

Immer mehr kurzsichtige Kinder

Weltweit steigende Zahlen

Weltweit brauchen 30 Prozent der Kinder eine Brille, weil sie auf die Weite schlecht sehen.

Weltweit ist inzwischen jedes dritte Kind kurzsichtig – womit die Zahlen seit 1990 deutlich angestiegen sind. Was ist der Grund für diese Entwicklung und wie lässt sich vorbeugen?

Rund 30 Prozent sehen in die Ferne schlecht

Die Augenärzteschaft nimmt den unschönen Trend schon lange wahr: Waren 1990 weltweit rund 24 Prozent der Kinder kurzsichtig, sind es heute rund 30 Prozent. Besonders stark sind die Zahlen nochmal während der Corona-Pandemie angestiegen. Zum Hintergrund: Kurzsichtigkeit bedeutet, dass man in die Ferne schlechter sieht als normalsichtige Menschen. Das Sehen auf die Nähe gelingt gut.

Zu starkes Wachstum des Augapfels

Um diese Entwicklung besser zu verstehen, hilft ein Blick auf die Ursachen von Kurzsichtigkeit. Der häufigste Grund ist, dass der Augapfel im Verhältnis zum restlichen Auge zu lang ist. In der Regel ist die Sehkraft nach der Geburt noch normal, bevor dann das zu starke Wachstum des Augapfels einsetzt. Besonders stark wächst der Augapfel meist zu Beginn und in der Pubertät.

Bildungssystem im Verdacht

Einen wichtigen Hinweis auf die Ursachen für die zunehmende Kurzsichtigkeit liefert die geografische Verteilung: Auffällig ist, dass in Japan und Südkorea die Kurzsichtigkeit besonders stark verbreitet ist, während sie in Afrika nur bei 1 bis 2 Prozent liegt. Fachleute vermuten deshalb, dass die Kurzsichtigkeit mit der Dauer und auch dem Beginn der Schule zusammenhängt. So beginnt die formale Bildung bei Kindern in Ostasien besonders früh, bei Kindern in Afrika meist erst zwischen 6 und 8 Jahren – wobei die Alphabetisierungsrate insgesamt gering ist.

Mehr an die frische Luft

Was können Eltern also tun, um der Kurzsichtigkeit ihrer Kinder vorzubeugen? Die augenärztlichen Gesellschaft hat dafür einen einfachen Tipp: Sehr wahrscheinlich hilft es, wenn sich die Kinder öfters im Freien aufhalten. Das helle Licht sorgt dann dafür, dass der Augapfel weniger schnell wächst.

Quellen: Deutsches Ärzteblatt, Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie

18.10.2024 | Von: Sara Steer; Bild: mauritius images / Caia Image / Trevor Adeline

 

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vom 17.10.2024

Neue Creme gegen Jucken und Schmerz

Chronisches Handekzem

Bei einem chronischen Handekzem ist der Juckreiz oft so stark, dass sich die Betroffenen die Hände blutig kratzen.

Mit starkem Juckreiz und Schmerzen ist ein chronisches Handekzem sehr belastend für die Betroffenen. Eine neu zugelassene Creme soll die Beschwerden innerhalb weniger Tage lindern.

Herausforderung schweres Handekzem

Die Behandlung des chronischen Handekzems ist schwierig. Insbesondere in ausgeprägten Fällen nützen rückfettende und feuchtigkeitsspendende Pflege nur wenig. Sind Juckreiz und Schmerzen auch mit wirkstoffhaltigen Cremes (Kortison oder Calcineurininhibitoren) nicht zu beherrschen, werden meist Tabletten mit Retinoiden verordnet. Diese haben jedoch starke Nebenwirkungen - sie können z.B. Sehstörungen und Kopfschmerzen auslösen. Vor allem aber sind sie teratogen, d.h. sie führen beim Fötus zu schweren Missbildungen.

Wirkte schneller und besser als Retinoidtabletten

Seit kurzem gibt es für Menschen mit schwerem Handekzem jedoch eine vielversprechende neue Behandlungsmöglichkeit: den Januskinase-Hemmer Delgocitinib. Der Wirkstoff war als Creme in einer Studie mit 503 Patient*innen erfolgreicher als die Therapie mit Retinoidtabletten. Und zwar bei allen untersuchten Parametern. Das zwei Mal tägliche Auftragen von Delgoticinib-Creme linderte sowohl Schmerzen und Juckreiz schon nach einer Woche deutlich stärker als das Retinoid, wobei der Vorteil bis zum Studienende nach 12 Wochen anhielt. Überlegen war die Creme auch in puncto Lebensqualität.

Wirkstoffe, die auf die Haut aufgetragen werden, haben meist weniger Nebenwirkungen als solche, die geschluckt werden. Das zeigte sich auch in dieser Studie: Zu unerwünschten Wirkungen kam es unter der Creme nur bei 1,2 % der Behandelten. Bei denjenigen, die Retinoidtabletten einnahmen, waren dies acht Mal so viele.

Seit September zugelassen

Dass der Januskinase-Hemmer beim Handekzem so effektiv ist, liegt an seiner breiten Wirkung in den Zellen. Dort beeinflusst er verschiedene Signalwege, die für Entzündungsreaktionen in der Haut und die Hautbarriere verantwortlich sind.

Mitte September 2024 wurde Delgoticinib die EU-Zulassung erteilt. Eingesetzt werden darf die Creme nun bei erwachsenen Patient*innen mit schwerem chronischen Handekzem, bei denen eine Therapie mit Kortisoncremes nicht ausreicht oder nicht vertragen wird.

Quelle: Ärztezeitung

17.10.2024 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Quality Stock / Alamy / Alamy Stock Photos

 

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vom 16.10.2024

Handystrahlung macht keinen Krebs

Falscher Alarm

Entwarnung: Die elektromagnetische Strahlung von Handys hat offenbar keine krebsauslösende Wirkung.

Immer wieder heißt es, Handys könnten Krebs auslösen. Vor allem Hirntumoren werden damit in Zusammenhang gebracht. Die bisher größte Studie zu diesem Thema gibt Entwarnung.

2011 Warnung durch die WHO

In den 1990er-Jahren, als Handys populär wurden, kamen die ersten Bedenken bezüglich einer schädlichen Wirkung ihrer elektromagnetischen Strahlung auf. Echte Beweise gab es allerdings nicht. Trotzdem stufte die WHO 2011 Handystrahlung als „möglicherweise krebserregend“ ein. Und immer wieder gehen neue Meldungen durch die Presse, in denen Studien einen Zusammenhang zwischen Krebsrisiko und Handystrahlung gefunden haben wollen.

Doch diese Studien waren meist nicht wirklich aussagekräftig. Um jetzt endlich Gewissheit zu erlangen, hat die WHO eine weltweite Untersuchung in Auftrag gegeben. Dabei wurden von einer internationalen Expertengruppe – zu der auch Forschende des deutschen Bundesamtes für Strahlenschutz gehörten – 5000 Studien zum Thema Krebsentstehung und Strahlung durchforstet. 63 davon waren von hoher Qualität und gingen in eine Metaanalyse ein.

Keine Gefahr durch Handys, Sendemasten oder kabellose Telefone

Das Ergebnis: Handys zu benutzen erhöht das Krebsrisiko nicht. Auch das Leben in der Nähe von Mobilfunksendemasten oder Rundfunkantennen hat auf die Entwicklung von Tumoren keinen Einfluss. Gleiches gilt für kabellose Festnetztelefone.

Besonderes Augenmerk haben die Wissenschaftler*innen auf Hirntumoren, Hypophysentumoren, Speicheldrüsentumoren und Leukämien bei Kindern gelegt. Auch hier gab es keinerlei Hinweise, dass diese bei Handynutzenden vermehrt auftraten.

5G ist ähnlich wie Radar

Ein Manko hat die Analyse jedoch: Weil die Daten bis Ende 2022 gesammelt wurden, fehlen Studien mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G. Doch hier geben die Forschenden ebenfalls Entwarnung. Denn 5G hat eine ähnliche Frequenz wie Radar, und auch diesen beurteilen die Forschenden als harmlos.

Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob elektromagnetische Wellen überhaupt einen Einfluss auf Körperzellen haben können. Untersucht wird dies im Labor. Aus wissenschaftlicher Sicht wurde bisher kein Wirkmechanismus gefunden, durch den hochfrequente elektromagnetische Felder Krebs auslösen könnten, erklärt das Bundesamt für Strahlenschutz.

Quelle: Ärztezeitung

16.10.2024 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Angela Hampton Picture Library / Alamy / Alamy Stock Photos

 

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vom 15.10.2024

Mit Antazida gegen Sodbrennen?

Nur bei sporadischen Beschwerden

Antazida helfen bei Sodbrennen sehr schnell - aber dafür nur für drei Stunden.

Zu viel Kaffee getrunken, zu scharf gegessen – es gibt viele Auslöser für Sodbrennen. Gerade bei nur gelegentlich auftretendem Sodbrennen greifen viele Betroffenen dann zu Antazida. Eine gute Idee?

Regelmäßiges Sodbrennen ärztlich abklären

Sodbrennen, also der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre, ist nicht immer harmlos: Tritt es regelmäßig auf, kann eine gastroösophageale Refluxkrankheit dahinterstecken. Weil diese die Speiseröhre nachhaltig schädigt und sogar Speiseröhrenkrebs verursachen kann, muss häufiges Sodbrennen immer ärztlich abgeklärt werden. Unangenehm, aber unbedenklich ist Sodbrennen, wenn es nur gelegentlich auftritt. Dann gibt es auch meist einen konkreten Auslöser wie fettes, saures oder zu stark gewürztes Essen oder Getränke mit Alkohol, Koffein und Kohlensäure.

Schnelle Wirkung

In diesem Fall spricht nichts dagegen, etwas gegen das unangenehme Brennen einzunehmen. Eine bewährte, aber etwas in die Jahre gekommene Wirkstoffgruppe sind Antazida, also säurebindende Präparate. Den meisten geläufig ist das Bullrich-Salz® mit Natriumhydrogencarbonat oder Rennie® mit Calcium- und Magnesiumcarbonat. Diese Präparate sehr beliebt, weil sie sehr schnell wirken: Schon nach wenigen Minuten, maximal aber einer halben Stunde lindern sie die Beschwerden oder bringen sie sogar ganz zum Verschwinden. Genau das ist auch der Grund, warum zumindest Natirumhydrogencarbonat heute nicht mehr empfohlen wird: Es senkt die Säure so schnell, dass die Magenzellen als Reaktion noch mehr Säure produzieren und das Problem somit sogar verstärken.

Unbedingt richtig dosieren

Antazida wirken also schnell – dafür aber mit 1 bis 3 Stunden auch nur kurz. Denn die Antazida neutralisieren die aufsteigende Magensäure nur. Die übermäßige Sekretion der Magensäure beeinflussen sie anders als zum Beispiel Protonenpumpen-Hemmer nicht. Damit eignen sie sich nur, wenn das Sodbrennen tatsächlich nur sporadisch auftritt. Ein weiterer Nachteil ist, dass durch den Zerfall des Wirkstoffes viel Kohlendioxid entsteht – das dann über Aufstoßen oder Blähungen wieder entweichen muss. Antazida dürfen zudem nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden, weil sie die Aufnahme der Wirkstoffe stören. Zwei Stunden Abstand sollte man in jedem Fall einhalten.

Fazit: Herkömmliche Antazida erfüllen in ihren Zweck, solange das Sodbrennen nur sporadisch auftritt. Auf Natriumhydrogencarbonat sollte man besser verzichten und sich in der Apotheke zu Alternativen beraten lassen.

Quelle: Deutsche Apothekerzeitung, 49/2021.


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vom 14.10.2024

7 Fakten gegen Impfmythen

Schluss mit den Ammenmärchen!

Impfen macht Kindern meist nicht so richtig Spaß, ist aber lebenswichtig,

Impfungen machen krank, lösen Krebs aus oder Autismus: Das sind nur einige der Impfmythen, die noch immer durch die Köpfe und das Internet geistern. Zeit, damit aufzuräumen.

Fakten gegen Falschinformationen

Impfungen schützen vor schweren Erkrankungen und dienen der Allgemeinheit. Trotzdem stehen ihnen viele Menschen kritisch gegenüber. Das liegt auch daran, dass massenweise Falschinformationen kursieren, mit denen von Impfgegnern Ängste geschürt werden. Dagegen hilft nur Vernunft und Aufklärung. Das Robert Koch-Institut hat die häufigsten Impfmythen zusammengetragen und ihnen die Fakten gegenübergestellt.

Mythos 1: Impfungen sind nutzlos, denn sie schützen nicht zu 100 Prozent. Impfungen senken das Risiko, sich mit einer Krankheit zu infizieren Erkrankt man trotzdem daran, wird der Verlauf deutlich abgemildert. Einen 100%igen Schutz kann eine Impfung nicht versprechen. Ebensowenig hilft aber auch eine Kopfschmerz-Tablette 100%ig. Fakt ist: Auch schon eine 90%ige Wirksamkeit senkt das Erkrankungsrisiko erheblich und schützt eine große Mehrheit der Geimpften.

Mythos 2: Impfungen sind gefährlicher als die Infektion. Manche Infektionen können schwere, teils lebensgefährliche Komplikationen auslösen. Dazu gehört z.B. die Gehirnentzündung bei Masern, die Schädigung des Ungeborenen im Mutterleib bei Röteln oder eine Lähmung bei Polio. Diese Risiken werden durch die Impfung drastisch reduziert bzw. ganz verhindert. Eine Impfung wird zudem nur zugelassen, wenn ihr Nutzen deutlich größer ist als ihr potenzielles Risiko. Fakt ist: Die Infektion und ihre Komplikationen sind deutlich riskanter als die Impfung.

Mythos 3: Die Risiken von Impfungen sind unkalkulierbar. Das Thema Impfsicherheit wird weltweit sehr ernst genommen. Vor der Zulassung werden alle Impfstoffe gründlich geprüft. Danach sind Ärzt*innen verpflichtet, alle Verdachtsmomente in Bezug auf Komplikationen zu melden. Fakt ist: Aufgrund der weltweiten Informationssysteme weiß man sehr genau über Risiken und mögliche Nebenwirkungen Bescheid – auch über die seltenen.

Mythos 4: Die mRNA aus Impfstoffen verändert das menschliche Erbgut. Impfstoffe aus mRNA sind keine Gentherapie, d.h. die mRNA wird nicht in das menschliche Erbgut eingebaut. Sie sollen nur im Zellplasma, also im Bereich um den Zellkern herum wirken. In den Zellkern hinein kann die mRNA nicht. Und das ist auch gut so: Denn dort befindet sich – gut geschützt - das Erbgut in Form der DNA. Fakt ist: mRNA-Impfstoffe können das menschliche Erbgut nicht verändern.

Mythos 5: Impfungen machen unfruchtbar. Auch zu dieser Frage gibt es weltweit Untersuchungen. Das Ergebnis: Impfungen sind auch bei Kinderwunsch sicher. Manche Impfungen wie z.B. gegen Keuchhusten sind sogar besonders wichtig, um Mutter und Kind zu schützen. Dass in westlichen Ländern die Geburtenraten sinken und die Impfraten steigen, hat ebenso wenig miteinander zu tun wie die Storchenzahl und die Geburtenrate. Fakt ist: Impfungen haben keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit.

Mythos 6: Impfungen lösen Krebs aus. Immer wieder kursieren Gerüchte, dass Impfstoffe krebserregende Stoffe enthalten. Weltweit sind mehrere Sicherungssystem in Kraft, die dies verhindern. Außerdem werden Krebsfälle in internationalen Registern gesammelt, eine Häufung durch Impfungen würde schnell auffallen. Das Gegenteil ist sogar der Fall: Die Impfung gegen HPV schützt vor Gebärmutterhalskrebs, die gegen Hepatitis vor Leberkrebs. Fakt ist: Impfungen lösen keinen Krebs aus.

Mythos Nr. 7: Impfungen können Autismus auslösen. Dieser Mythos beruht auf einem ehemaligen Arzt. Er behauptete in den 90er-Jahren, der Maser-Mumps-Röteln-Impfstoff würde die Nerven schädigen und zu Autismus führen. Inzwischen weiß man, dass die zwölf Fälle, über die er berichtet hatte, gefälscht waren. Außerdem verfolgte er mit der Verbreitung seiner Informationen finanzielle Interessen. Seitdem wird trotzdem sehr genau geschaut, ob Impfungen Autismus auslösen – zumal die Autismus-Diagnosen seit dem Jahr 2000 zugenommen haben. Das liegt aber nicht an den Impfungen, wie verschiedene Studien nachgewiesen haben. Fakt ist: Impfungen können als mögliche Ursache von Autismus ausgeschlossen werden.

Quelle: Robert Koch-Institut

14.10.2024 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Westend61 / Mareen Fischinger

 

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vom 11.10.2024

Infektionsschutz in der Schwangerschaft

Impfungen & Verhaltenstipps

Eine gute Handhygiene schützt vor Infektionen.

Der Herbst ist eine klassische Erkältungszeit – das gilt auch für schwangere Frauen. Sie sind sogar besonders empfänglich für die kursierenden Erreger, weil ihr Immunsystem nicht so gut funktioniert wie bei Nicht-Schwangeren. Impfungen und Hygieneregeln können Mutter und Kind aber gut schützen.

Ganz wichtig: Impfbuch prüfen

Schwangere Frauen müssen sich nicht nur sich, sondern auch ihr Baby vor Infektionskrankheiten schützen. Viele Erreger können nämlich über die Plazenta auf das ungeborene Kind übertragen werden. Umso wichtiger ist es, mit den verfügbaren Impfungen Infektionen zu verhindern. Nicht jede Impfung darf in der Schwangerschaft nachgeholt werden. Frauen sollten deshalb im besten Fall schon vor der Schwangerschaft prüfen, ob sie alle nötigen Impfungen haben: eine Grundimmunisierung gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken. (Spätestens) in der Schwangerschaft impfen lassen sollte man sich gegen Covid 19, Influenza (echte Grippe) und Pertussis.

Von Kranken fernhalten

Nicht gegen jede Infektionskrankheit gibt es auch einen Impfstoff. Deswegen sollten Schwangere besonders gut aufpassen, wenn Menschen in ihrer Umgebung sich krank fühlen, erkältet sind oder sogar Fieber haben. In diesem Fall halten sich Schwangere besser von der betroffenen Person fern. Haben Frauen bereits Kinder, ist das oft gar nicht so einfach – weil gerade Kinder mit ihren Kinderkrankheiten für Schwangere eine besonders hohe Infektionsgefahr darstellen. Ein Beispiel: Das Zytomegalievirus (CMV). Das befindet sich unter anderem im Speichel infizierter Kinder. Steckt sich eine Frau damit in der Schwangerschaft zum ersten Mal an, kann das beim ungeborenen Kind schwere Fehlbildungen verursachen.

Fünf Tipps gegen Infektionen

Schwangere sollten sich also unbedingt an die allgemeinen Hygieneempfehlungen halten und darüber hinaus sogar noch besser aufpassen. Einige wichtige Tipps sind:

  • Sich von Menschen fernhalten, die Erkältungsanzeichen zeigen oder Fieber haben.
  • Regelmäßig Händewaschen – zum Schutz vor CMV gilt das vor allem auch nach Kontakt zu Speichel oder Ausscheidungen von kleinen Kindern, also zum Beispiel nach dem Windeln wechseln.
  • Nicht mit den Händen in die Augen oder den Mund fassen, weil dabei Krankheitserreger auf Schleimhäute übertragen werden.
  • keine rohen oder unzureichend erhitzten Lebensmittel essen. Auch in Lebensmitteln wie Käse können Krankheitserreger stecken: daher am besten eine Liste mit unbedenklichen Lebensmitteln an den Kühlschrank pinnen.
  • Reinigung des Katzenklos der Partner*in überlassen, um sich vor Toxoplasmose zu schützen.

Quellen: Frauenärzte im Netz, RKI

11.10.2024 | Von: Sara Steer; Bild: mauritius images / Maskot

 

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vom 10.10.2024

HPV-Impfung schützt vor Krebs

Gefährliche Impfmüdigkeit

Mädchen sollen im Alter von 9 bis 14 gegen HPV geimpft werden.

Die HPV-Impfung kann Krebs verhindern - nachweislich. Umso unverständlicher ist es, dass aktuellen Daten zufolge immer weniger Kinder und Jugendliche gegen HPV geimpft werden. Das muss sich ändern, fordern Kinderärzt*innen.

Krebs und Genitalwarzen

Humane Papillomaviren (HPV) sind weit verbreitet, fast jeder sexuell aktive Mensch infiziert sich mindestens einmal im Leben damit. Die Viren dringen durch kleine Risse oder Verletzungen in die Schleimhaut ein und vermehren sich dort im Inneren der Zellen. Manche Typen der HPV-Familie sind krebserregend, andere verursachen nur harmlose, aber lästige Genitalwarzen.

Die Impfung gegen das Humane Papillomavirus (HPV) schützt effektiv vor Infektionen mit den häufigsten krebserregenden HP-Virus-Typen. Dadurch werden bei Frauen Gebärmutterhalskrebs, Anal-, Scheiden- und Vulvakarzinome und bei Männern Peniskarzinome verhindert. Außerdem können geimpfte Personen das Virus nicht mehr übertragen. Das bedeutet, dass auch ungeimpfte Sexualpartner*innen indirekt vor Krebs geschützt werden, die Infektionskette unterbrochen wird.

Impfschutz vor dem ersten Verkehr

Der Impfschutz hält nach derzeitigem Kenntnisstand mindestens sieben bis zwölf Jahre an. Wichtig ist, dass die Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgt – also vor der ersten Möglichkeit, sich mit einem HP-Virus anzustecken. Die STIKO empfiehlt sie deshalb Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren.

Inzwischen werden jedoch immer weniger Kinder gegen HPV geimpft. Massiv eingebrochen ist die Impfrate an zum Ende der Corona-Pandemie, wie Versichertendaten der BARMER zeigen: 2022 waren nur noch 60 % der 14-jährigen Mädchen vollständig gegen HPV geimpft, das bedeutet 37 % weniger als im Rekordjahr 2015.

Weit entfernt vom Impfziel der WHO

Kinderärzt*innen sind die ersten Ansprechpartner für die Impfung. Ihr Ziel ist, der WHO-Empfehlung entsprechend 90% der Mädchen gegen HPV zu impfen. Davon ist man allerdings noch weit entfernt. Sie fordern Kampagnen und Schulimpfprogramme, geplant ist auch eine Praxis-App mit automatisierten Impfinformationen.

Die Akzeptanz für die Impfung müsse dringend erhöht werden, unterstrich auch der BARMER-Chef Christoph Straub. Denn das HP-Virus ist für die Hälfte aller virusbedingten bösartigen Tumoren und für fast alle Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich. Die Impfung kann Krebserkrankungen und Todesfälle verhindern – das sollte man Eltern und Erziehungsberechtigten immer wieder deutlich machen.

Quellen: Ärztezeitung

10.10.2024 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Prostock-studio / Alamy / Alamy Stock Photos

 

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