Calium (Kalium)
Kalium ist eines der wichtigsten Mengenelemente des Körpers und eines der bedeutsamsten Blutsalze. Es spielt eine wesentliche Rolle bei der Nerven- und Muskelfunktion sowie der Regulation des Wasser- und Säure-Basen-Haushalts. Im Blut findet sich nur ein winziger Bruchteil des Gesamtkörperkaliums, das meiste Kalium ist in den Zellen.
Normalbereich [KLL; LAB]
- Blut: 3,6–5,0 mmol/l
- 24-Stunden-Sammelurin: 30–100 mmol/24 Std.
Indikation
- Verlaufskontrolle bei Nierenversagen
- Kontrolle einer Diuretikabehandlung und bei Verdacht auf Abführmittelmissbrauch
- Kontrolle des Mineralienverlusts bei Durchfall und Erbrechen
- Diagnose und Verlaufskontrolle von Störungen des Säure-Basen-Haushalts sowie einer Funktionsstörung der Nebennierenrinde
- Klärung von Herzrhythmusstörungen
- Kontrolluntersuchung in der Intensivmedizin sowie bei Infusionstherapie.
Ursachen erhöhter Werte
- Nierenversagen
- Azidose, z. B. diabetische Ketoazidose
- Einnahme/Überdosierung bestimmter Medikamente (v. a. so genannter kaliumsparendes Diuretika, ACE-Hemmer, Digitalis)
- Morbus Addison (Form der Nebennierenrinden-Unterfunktion)
- Kaliumfreisetzung durch massiven Zelluntergang, z. B. bei Verletzungen/Operationen, Verbrennungen, Hämolyse (Zerfall von roten Blutkörperchen), Krebstherapie mit Zytostatika.
Ursachen erniedrigter Werte
- Kaliumverlust bei bestimmten Nierenerkrankungen, Durchfällen oder Erbrechen
- Einnahme/Überdosierung einiger Medikamente, z. B. Abführmittel, Kortison
- Exzessiver Verzehr von Lakritze
- Alkalose
- Hyperaldosteronismus, Cushing-Syndrom.
Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).