Haptoglobin (Hp)
Gehen rote Blutkörperchen innerhalb der Blutgefäße zugrunde, so wird der dabei freigesetzte rote Blutfarbstoff sofort von einem in der Leber produzierten Transporteiweiß gebunden, dem Haptoglobin. Das Haptoglobin bringt den roten Blutfarbstoff dann zu Milz, Leber und Knochenmark, wo er zu Bilirubin abgebaut wird. Außerdem zählt Haptoglobin zu den Akute-Phase-Proteinen.
Normalbereich (Blut) [KLL]
0,2–2 g/l
Indikation
Erkrankungen, die mit einer gesteigerten Hämolyse (Abbau roter Blutkörperchen) einhergehen
Ursachen erhöhter Werte
- Akute und chronische Entzündungen und Infektionen, Gewebezerfall, bösartige Tumoren
- Eisenmangelanämie
- Gallenstauung
- Nephrotisches Syndrom
- Hodgkin-Lymphom, Plasmozytom
Ursachen erniedrigter Werte
- Vermehrter Abbau von roten Blutkörperchen (Hämolyse), z.B. bei Autoimmunvorgängen, Zerstörung der roten Blutkörperchen durch künstliche Herzklappen, Malaria
- Lebererkrankungen mit verminderter Eiweißproduktion
- Chronische Darmerkrankungen mit Resorptionsstörungen
- Angeborener Haptoglobinmangel
Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).