Desoxypyridinolin und Pyridinolin
Kollagenfasern bilden Quervernetzungen zur Erhöhung ihrer Stabilität, die (Hydroxy-)Pyridinium-Crosslinks. Wird Knochen abgebaut, werden diese Crosslinks ins Blut freigesetzt und mit dem Urin ausgeschieden. Desoxypyridinolin kommt fast nur im Knochen vor (ist also knochenspezifisch), Pyridinolin darüber hinaus in Knorpel.
Normalbereich (Morgenurin) [KLL]
- Desoxypyridinolin: 25–65 µg/g Kreatinin (laborabhängig)
- Pyridinolin: 160–280 µg/g Kreatinin (laborabhängig)
Indikation
- Gesteigerter Knochenabbau
- Verlaufskontrolle bei einer Behandlung mit Hormonen oder Bisphosphonaten zur Behandlung eines gesteigerten Knochenumbaus
Ursachen erhöhter Werte
- Osteoporose
- Nebenschilddrüsen-Überfunktion (Hyperparathyreoidismus)
- Vitamin-D-Mangel
- Bösartige Tumoren mit Beteiligung der Knochen (z.B. Plasmozytom oder Knochenmetastasen)
- Paget-Krankheit
- Schwangerschaft, kindliche Wachstumsphase und Pubertät
Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).